Während sich sein Teamkollege mit Valentino Rossi duellierte und dabei zwar Spaß hatte, aber auch seine Reifen ruinierte, musste Colin Edwards bei seinem 100. Grand Prix ein wenig weiter hinten seine Kreise ziehen. Zwar lag er nach einem guten Start durchaus in der Spitzengruppe, merkte aber schnell, dass dem nicht lange so sein würde. "Ich kam einfach nicht in die Kurven hinein und auch nicht aus ihnen hinaus. Schon recht früh hatte ich einen haarigen Moment mit der Front und das war das ganze Wochenende nicht passiert. Danach konnte ich einfach nicht pushen und fuhr die gleiche Pace weiter", erzählte der Texaner. Dabei fuhr er zwar konstante Zeiten, fiel aber immer weiter zurück.

Gegen Ende des Rennens sah er dann immerhin, dass Randy de Puniet vor ihm Reifenprobleme hatte und konnte ihn noch einholen. Mehr als Rang acht sprang aber nicht heraus. "Das ist sehr enttäuschend, denn ich glaubte heute wirklich, dass ich nahe am Podest sein könnte. Ich bin hart gefahren, also ist es frustrierend, dass ich Achter geworden bin. Ich hatte das Gefühl, dass ich bei der Pace war, die ich fuhr, am absoluten Limit und das war nicht gut genug", meinte Edwards. So wollte er sein Jubiläum dann doch nicht feiern, musste aber Toseland zu seinem guten Auftritt gratulieren.

Toseland vs. Dovizioso

Der musste sich noch etwas von der Seele reden, denn Andrea Dovizioso war nach seinem Manöver kurz vor Rennende nicht wirklich begeistert gewesen. Der Brite konnte dazu nur Folgendes sagen: "Ich wusste, Platz vier war erreichbar, also wollte ich Andrea an der Honda-Haarnadel in der letzten Runde überholen. Wir sind etwas nach außen gekommen und Andrea schien etwas verärgert zu sein. Aber ich ging vorbei, ohne ihn zu berühren. Es tut mir leid, wenn er verärgert ist, aber das ist er ohne Grund. Ich fuhr um das beste Ergebnis meiner MotoGP-Laufbahn, also musste ich etwas probieren", erklärte Toseland, der seinen 28. Geburtstag feierte.

Von Team Manager Herve Poncharal gab es jedenfalls Lob für die Fahrweise, auch wenn er mit seinem Schützling litt, dass am Ende doch wieder nur Rang sechs herausschaute. "Er hat aber wieder gezeigt, dass er ein wahrer Kämpfer ist." Beeindruckt war Poncharal ohnehin, denn als er Toseland zu Beginn um Rang drei kämpfen sah, konnte er es fast nicht glauben und machte sich vor allem Sorgen wegen der Reifen des Briten. "Er hielt seine Pace aber und das war beeindruckend", meinte Poncharal und nannte den Kampf mit Rossi extraspeziell. Das Podest blieb am Ende dann zwar nur ein Traum, aber der Team Manager war sich sicher, dass die Fans die Show genossen hatten. Von Edwards' Ergebnis war Poncharal ein wenig enttäuscht, freute sich aber, dass der achte Platz des Texaners dabei geholfen hatte, die Tech 3 Mannschaft auf Rang vier der Teamwertung zu hieven. "Das ist sehr wichtig für uns", meinte der Team Manager und gratulierte seinem Landsmann Mike di Meglio zum 125er-WM-Titel.