Glück im Unglück hatte Anthony West kurz nach dem Start auf Phillip Island, als er vermeiden konnte, im Sturzwirrwarr von Dani Pedrosa selbst auszufallen. Der Australier war nur als Letzter gestartet, konnte sich aber bis zur vierten Runde auf Rang zwölf vorarbeiten und diesen bis zum Schluss halten.

"Ich wollte bei meinem Heimrennen unbedingt ein gutes Resultat einfahren", sagte der 27-jährige West. "Aber mit den Traktionsproblemen, die wir im Training hatten, sah es nicht gut aus." Aber schon in der ersten Runde bekam West genug Motivation, um trotz aller Probleme auf Angriff zu fahren. "Ich habe Melandri vor mir gesehen und dachte, ich könnte ihm schon mal die Gelegenheit geben, seine Maschine des kommenden Jahres zu inspizieren - von hinten." Vor allem durch Körpereinsatz bei den schnellen Richtungswechseln konnte West die Probleme mit der Traktion im Rennen ausgleichen.

Für Teamkollege John Hopkins sah es zu Beginn des Rennens um einiges besser aus. Auch der Amerikaner konnte einen Sturz im Startgetümmel vermeiden und sich als Elfter einreihen. Der 25-jährige versuchte, in der Gruppe um Platz Zehn mitzukämpfen. "Nach dem Start habe ich versucht, alle Scharmützel zu vermeiden", erklärte Hopkins. "Wir konnten einige Plätze gutmachen und ich habe meinen Rhythmus schnell gefunden."

Allerdings rutschte Hopkins in der Honda-Kurve über sein Vorderrad, musste durch das Kiesbett fahren und verlor dadurch einige Positionen. Hinzu kam, dass seine Reifen nachließen. "Danach war es hauptsächlich eine Angelegenheit zwischen mir und Anthony. Aber er war aus den Kurven heraus einfach ein bisschen schneller."

John Hopkins jagte Teamkollege West bis zum letzten Meter., Foto: Kawasaki Racing
John Hopkins jagte Teamkollege West bis zum letzten Meter., Foto: Kawasaki Racing

West sagte über das teaminterne Duell: "John hat mich bis zuletzt in Schach gehalten. Ich dachte, er würde vielleicht in der letzten Runde noch einmal richtig attackieren, aber ich wollte ihm dazu keine Chance lassen."

Mit den Ergebnissen ist man dennoch nicht zufrieden, denn für das Wochenende hatte sich Kawasaki mehr vorgenommen. Daher soll in der Pause bis zum Malaysia Grand Prix vor allem analysiert werden, woher die Probleme mit der Traktion kommen. "Wir wussten, dass es mit diesen Startplätzen ein schweres Rennen werden würde", sagte Competition Manager Michael Bartholemy. "Aber es ist gut, dass beide Fahrer ins Ziel und in die Punkte gekommen sind. Es ist klar, dass wir uns verbessern müssen. Nicht nur für die letzten Rennen, auch im Hinblick auf die kommende Saison."