Heimsiege sind immer etwas Schönes, doch während Valentino Rossi bei der Siegerehrung seine Knieschleifer ins Publikum warf und sich Nicky Hayden seiner Stiefel entledigte, blieb Casey Stoner doch einigermaßen adjustiert. Trotzdem war dem Australier die Freude anzusehen, dass er seinen Australien-Triumph aus dem Vorjahr wiederholen konnte. Er sah das aber nicht als Wiedergutmachung für den verlorenen Titel in Motegi. "Das war keine Enttäuschung. Ich habe schon gesagt, wir haben mit den zwei Stürzen die WM verloren. Valentino ist dieses Jahr so gut gefahren, er hat keine Fehler gemacht und war schwer zu schlagen", meinte der Ducati-Fahrer.

Konkret zum Rennen sagte Stoner, dass es doch ein schweres Wochenende gewesen war, da es ständig rauf und runter ging. "Heute Morgen haben wir die Maschine noch geändert und da hatte ich dann ein sehr gutes Gefühl. Wenn man sich aber die Geschichte dieses Rennens ansieht, dann ist es nicht leicht, vorne wegzukommen und Nicky war auch lange an mir dran. Er bekam dann aber Probleme und dadurch kam ich weg", erzählte er. Mit einem Blick zurück meinte Stoner, dass das Jahr trotz des verlorenen Titels gut war. "Man konnte nicht erwarten, dass wir voriges Jahr den Titel holen und dieses Jahr Zweiter werden. Es wäre toll, wenn wir nächstes Jahr wieder um den Titel mitfahren könnten. Der Heimsieg hier ist aber sowieso fantastisch."

Rossi konnte nie entspannen

Ein wenig überrascht schien Rossi über seinen zweiten Platz zu sein, denn damit hatte er gar nicht gerechnet. Der Weg dorthin war für ihn ohnehin aufregend. "Ich hatte keine Sekunde, um mich zu entspannen. Wegen des Fehlers gestern hatte ich es leider schwer, weil ich aus Reihe vier starten musste. Ich war aber zuversichtlich, denn ich wusste, ich hatte eine gute Pace, weil sich die Maschine vor dem Sturz gut angefühlt hatte. Es war dann auch ein guter Kampf." Größte Schrecksekunde war für Rossi, als Alex de Angelis gleich zu Beginn vor ihm stürzte. Danach griff er aber voll an, musste sich aber vor allem mit James Toseland herumschlagen. "Er hat echt gut dagegen gehalten. Ich kam dann aber weg und Nicky ist immer größer geworden. Ich war mir nicht sicher, ob es sich ausgeht, aber es ist sich ausgegangen. Das war toll", meinte der Italiener. Besonderen Dank richtete er an Dr. Costa und die Clinica Mobile, die ihn nach seinem Qualifying-Sturz wieder sehr fit hinbekommen hatten.

Trotz des spät verlorenen zweiten Platzes war Hayden nicht unzufrieden, sondern lächelte recht glücklich - vor allem der Rennbeginn hatte ihm Laune gemacht. "Der Beginn war Spaß. Es fühlte sich gut an, da vorne zu sein und Druck zu machen. Eine Weile habe ich mich sehr gut gefühlt, aber dann kamen die Probleme, weil die Strecke für die Reifen sehr anstrengend ist. Wir wussten, dass es hart wird", sagte er. Deswegen hatte er nach dem Warm-up auch noch gedacht, dass er vielleicht einen härteren Reifen nehmen sollte, entschied sich nach der Sichtungsrunde aber doch für etwas Weicheres. "Der Michelin-Typ in der Startaufstellung ist da fast umgefallen. Ich bin im Rennen dann aber schnellere Runden als das ganze Wochenende davor gefahren. Das ist echt gut gelaufen", meinte Hayden. Deswegen schickte er auch seinen Dank ans Team, denn das Wochenende mit den guten Trainings und dem fast ganz guten Rennen hatte ihm schon Spaß gemacht.