Nur eine Zehntelsekunde von Platz drei entfernt, das hatte James Toseland am Freitagmorgen auf Phillip Island einigermaßen ermutigt. Wäre er tatsächlich Dritter gewesen, hätte ihm das noch besser gefallen, doch er war die ganze Session mit dem gleichen Hinterreifen gefahren und damit war der Gummi schon etwas abgefahren, als das Setup wirklich passte. Denn den Sprung nach vorne hatte eine Änderung am hinteren Stoßdämpfer zur Mitte der Session gebracht, wodurch er mehr Grip am Kurvenausgang fand. "Wenn ich das Setup gehabt hätte, als der Reifen besser war, dann wäre ich in den Top Drei gewesen", war er sich sicher.

Als der Regen kam, war es mit dem guten Gefühl aber vorbei und der Brite konnte auch keine Verbesserung finden, die ihn in eine bessere Richtung brachte. "Ich kam einfach nicht aus den Kurven und das konnten wir auch nicht kurieren. Das Heck hat durchgedreht, sobald ich auf das Gas gegangen bin. Wir haben die Balance hinten also noch nicht richtig hinbekommen", erklärte Toseland. Er baute sich damit auf, dass die Vorhersagen eher von trockenem Wetter sprechen und er damit an den guten Eindrücken des Morgens weiterarbeiten können sollte. Sollte es doch nass werden, sieht er aber Schwierigkeiten, denn das grundlegende Problem kennt er zwar, aber die Lösung nicht. "Es gibt nicht so viel Grip im Nassen, aber das Motorrad sollte sich bei der Balance ähnlich anfühlen und das tut es nicht."

Edwards ging die Zeit aus

Colin Edwards hat zwei Mal einfach die Zeit gefehlt. Denn immer als er sich gegen Ende der beiden Sessions auf einem guten Weg fühlte, war das Training auch schon wieder vorbei. Am Morgen war er aber zufrieden, da er auf einem Reifen, den er im Rennen sicher nicht verwenden wird, eine annehmbare Zeit gefahren hatte. "Es ist also gut, dass ich weiß, es hätte noch viel besser gehen können. Im Regen war mein Komfort nicht wirklich groß, also können wir da noch einige Verbesserungen machen", erklärte er. Trotz einigermaßen akzeptabler Zeiten habe ihm einfach etwas im Paket gefehlt, betonte Edwards.

Immerhin hatte er ein paar Ideen für den Samstag, sollte der Regen dann wieder da sein. Was ihn besonders wunderte, war das Gefühl, das der Reifen ihm gab. Denn obwohl die Strecke eigentlich links besonders belastend für den Gummi ist, hatte er rechts kein Gefühl. "Es gibt hier nur zwei Rechtskurven, aber die schaden meiner Rundenzeit doch ein wenig. Ich kann einfach nicht so geschmeidig fahren wie normalerweise im Regen. Am Ende haben wir am Chassis eine Änderung gemacht, durch die die Front viel besser wurde, aber ich würde gerne noch ein besseres Gefühl am Heck finden", sagte der Texaner. Denn er hatte den Eindruck, dass er ständig der Vorderseite seiner Maschine nachjagte, um das Rutschen am Heck zu korrigieren. "Ich bin trotzdem zuversichtlich, was auch immer das Wetter uns bringt."