Einen freundlicheren Beginn als Regen und 23° Celsius hätte sich die Königsklasse in Indianapolis sicher vorstellen können. Dazu eine Luftfeuchtigkeit von 95%, die schon fast an Malaysia erinnerte. Als ob es für Fahrer und Teams nicht schon kompliziert genug wäre, in nur vier Stunden Training eine passende Abstimmung für eine völlig unbekannte Stecke zu finden.

Anthony West beschloss überraschend als Schnellster das erste Freie Training der MotoGP-Klasse. Der Kawasaki-Fahrer war von Beginn an schnell unterwegs und ließ sich nur kurzzeitig die Bestzeit durch Landsmann Casey Stoner streitig machen. Dabei hatte es zu Beginn des verlängerten 90-Minuten-Trainings nicht ausgesehen, als könnte Stoner ein ernstes Wörtchen um die Spitze mitreden. Erst zur Halbzeit konnte der amtierende Weltmeister seine Zeiten verbessern. Er arbeitete sich stetig von Platz 15 auf Rang 3 vor.

Umgekehrt machte es Valentino Rossi. Der WM-Führende begann stark und hielt sich lange Zeit unter den Top 3. Ganz zum Schluss blieb dem Italiener aber nur Rang 11, mit einem Rückstand von rund 1,7 Sekunden. Alex de Angelis konnte hingegen mit der zweiten Überraschung des Tages aufwarten. Der Honda-Gresini-Fahrer wurde noch vor Casey Stoner 2., mit nur etwas über einem Zehntel Rückstand. Auf Platz 4 folgt Andrea Dovizioso, vor Chris Vermeulen, Jorge Lorenzo wurde 7. und Toni Elias beschloss die Top 10.

Als bester Amerikaner konnte John Hopkins auf Platz 5 fahren. Der Kawasaki Pilot hatte gut auf der heimischen Strecke begonnen, bevor er mit andauernder Trainingszeit immer weiter zurückfiel. Zum Schluss gelang aber dennoch die deutliche Zeitverbesserung. Seine Landsmänner Nicky Hayden und Ben Spies belegten die Plätze 8 und 9. Colin Edwards wurde hingegen nur 15. Ganz schlimm erwischte es den zuletzt erstarkten Dani Pedrosa, der Honda-Pilot bildete mit neuer Reifenmarke und pneumatischen Motor das Schlusslicht.