Es sah nach einem weiteren Sieg von Casey Stoner aus. Valentino Rossi jagte seinen WM-Rivalen, doch der Australier war, im Gegensatz zum letzten Rennen in Laguna Seca, nicht in unmittelbarer Reichweite für spannende Positionskämpfe. Dann 16 Runden vor Schluss der Schock: Stoner stürzt, rutscht ins Kiesbett und versucht verzweifelt, seine Ducati wieder in Gang zu bringen.

Wenig später gibt er frustriert am Streckenrand auf und machte damit den Weg frei für Rossis fünften Saisonsieg, den zweiten in Folge und einen wichtigen im Kampf um die Weltmeisterschaft, die der Doctor jetzt mit 50 Punkten Vorsprung auf Stoner anführt.

"Es war schwierig, mit Casey mitzuhalten", sagte Rossi. "Ich habe von der ersten Runde an gepusht, aber seine erste Runde war beeindruckend. Leider habe ich in der ersten Kurve Zeit hinter John [Hopkins) verloren, weil er mich überholt hat, aber ich hatte danach eine gute Pace und konnte auf Casey aufholen." Geholfen haben ihm dabei Setupverbesserungen nach dem Warmup, die ihm zwei bis drei Zehntel pro Runde brachten. "Ich hätte Casey einholen können, aber leider ist er gestürzt, sonst wäre es ein toller Fight geworden." Nach dem Sturz des Australiers hatte Rossi leichtes Spiel. "Ohne den Sturz wäre es nicht so einfach gewesen."

Elias ragt heraus

Die große Überraschung des Rennens waren jedoch weder der Sieg von Rossi noch der Sturz von Rossi. Es war Toni Elias, der wie entfesselt, auf seiner Satelliten-Ducati von Startplatz 13 auf Platz 2 nach vorne fuhr. "Es ist perfekt, wieder auf dem Podium gewesen zu sein", freute sich der Spanier. "Wir verbessern uns mit jedem Rennen. In Laguna Seca habe ich einen Fehler gemacht und ein Podium verschenkt, aber ich wusste, dass es hier möglich sein würde." Doch dann erlebte er ein schwieriges Qualifying und musste sich von hinten durch das Feld arbeiten. "Ich habe viele Fahrer überholt. Es war perfekt."

Hinter ihm komplettierte Loris Capirossi das Podium. Auch der Italiener kämpfte sich nach vorne, er war von Platz 9 ins Rennen gegangen. "Ich bin sehr glücklich", sagte Capirossi. "Ich konnte meine Gesundheit in der Pause auskurieren und das Podium ist sehr wichtig für mich und das Team. Ab morgen testen wir das neue Bike, dann beginnt für uns die neue Saison." Der erhoffte zweite Podestplatz für Suzuki konnte jedoch nicht in die Tat umgesetzt werden: Chris Vermeulen fiel aus den Top-4 zurück und wurde letztlich nur Sechster.

Besser machte es Shinya Nakano. Der Japaner passte sich schnell an seine Werks-Honda an und wurde als Vierter bester Honda-Pilot im gesamten Feld. Für Repsol Honda und Dani Pedrosa setzte sich das Katastrophenwochenende fort: der Spanier wurde weit abgeschlagen 15. und Vorletzter. Er ließ nur Randy de Puniet hinter sich, der das Rennen nach einem Sturz mit einem großen Rückstand wieder aufgenommen hatte.

Ein gutes Ergebnis fuhr Anthony West ein. Während sein Teamkollege John Hopkins dem starken 3. Startplatz im letzten Renndrittel kein gutes Ergebnis folgen lassen konnte und bis auf Platz 11 zurückfiel, schnappte sich West Platz 5, noch vor Vermeulen, Marco Melandri, Alex de Angelis und Andrea Dovizioso. Jorge Lorenzo belegte bei seinem schwierigen Comeback nach der Verletzung Platz 10. Die Tech 3-Yamaha-Piloten litten unter der Reifensituation und kamen nur auf den Positionen 13 und 14 für James Toseland und Colin Edwards ins Ziel.