"Strand, Strand. Ich war ein wenig in der Sonne und habe entspannt", sagte ein gut gelaunter Valentino Rossi am Donnerstag in Brünn. Nach ein paar Tagen Ausruhen in den USA kam der Yamaha-Pilot aber zurück nach Italien, um auch etwas zu trainieren. Genossen hat er die Zeit dennoch, denn den Sommer mag er, auch wenn er zugeben musste, dass er zur gleichen Zeit vor einem Jahr doch ein paar Probleme hatte. "Da habe ich den Sommer nicht so genossen wie dieses Jahr. Ich denke, ich bin jetzt bereit, schon vorige Woche habe ich gemeint, ich muss nach Brünn. Es ist ein gutes Gefühl."

Das hat er auch dadurch verstärkt, dass er nach eigenen Aussagen das Rennen in Lagna Seca doch des Öfteren angesehen hat. "Alle drei, vier Tage hab ich es mir angesehen", meinte der siebenfache Weltmeister mit einem Lächeln. Das Rennen sei vor allem mental wichtig für ihn gewesen, erklärte er, als er vom adrivo Motorsport Magazin gefragt wurde, ob ihn der Erfolg noch hungriger gemacht habe. "Ich glaube aber, Stoner ist so oder so sehr stark. Für ihn war das kein Problem, aber für mich war es eine positive Sache, denn in den Rennen davor waren wir immer langsamer als er und in Laguna konnten wir dieses tolle Ergebnis holen. Wenn wir also konkurrenzfähig in ein Rennen gehen so wie in Laguna, dann ist ein Kampf möglich."

Dass Stoner nach dem Rennen in den USA etwas ärgerlich war, konnte Rossi nur zu gut verstehen und machte sich deswegen keine weiteren Gedanken mehr. "Das ist in der Vergangenheit auch mir passiert. Wenn er sich das im Fernsehen noch einmal ansieht, wird er auch wissen, dass er das vielleicht nicht so hätte sagen sollen. Ich bin aber bereit, am Sonntag noch so ein Rennen zu fahren." Allerdings wird er dabei nicht den Corkscrew im Dreck neben der Strecke durchfahren müssen, wobei Rossi dazu sagte, dass einem das auch im Training passiere und die Aktion im Fernsehen wilder ausgesehen habe, als sie es tatsächlich war.

Der Test wird wichtig

Was der Yamaha-Pilot noch aus den USA mitgenommen hat, sind ein paar Modifikationen an der Maschine, wodurch der Grip am Heck besser geworden ist. Er hoffte darauf, dass das auch auf anderen Strecken funktionieren wird. An diesem Wochenende wird es auch am Motor ein paar Verbesserungen geben, wobei Rossi von den Ingenieuren gesagt bekam, dass es aufgrund des Limits von 21 Litern Sprit im Rennen schwer ist, da viel zu machen. Deswegen sieht er auch die Elektronik als Schlüssel für eine ordentliche Steigerung und wie Rossi ankündigte, soll dort bei den Testfahrten am Montag und Dienstag etwas probiert werden. Vor allem bei der Beschleunigung soll zugelegt werden.

Am Wochenende will das Team die Modifikationen noch nicht riskieren, da es einfach Zeit braucht, um alles richtig abzustimmen. "Bridgestone hat außerdem neue Reifen für die letzten sieben Rennen. Es wird also ein wichtiger Test, damit wir bereit nach Misano kommen. Das ist aber eine andere Geschichte, jetzt denken wir an Brünn." Und da Rennen für Rossi wie Kartenspiele sind, in denen man seine gute Karte richtig spielen müsse - wie in Laguna Seca - würde er auch in Brünn gerne den Joker ziehen. "Aber jedes Wochenende hat eine andere Geschichte. Ich weiß also nicht, ob das möglich ist. Wichtig ist, dass wir im Training so arbeiten wie in Laguna und am Sonntag dann am Maximum fahren. Dann werden wir sehen, was geht. Den Joker hoffe ich morgen zu finden."