Die erste MotoGP-Saison von James Toseland ist bis zur Sommerpause nicht gerade in geraden Bahnen verlaufen. Doch obwohl er sich damit abfinden musste, dass er nicht so einfach vorne mitfahren kann, hat er den Glauben nicht verloren, dass er in der Königsklasse des Motorradsports erfolgreich sein kann. Zu Beginn wurde Toseland beinahe ein wenig getäuscht. "Am Anfang war ich unerfahren, ich war in einem neuen Team, auf neuen Strecken und neuen Reifen und ich musste bei den Tests vor der Saison viel lernen. Aber als ich dann im ersten Rennen in Katar beinahe die Pole holte, habe ich mir gedacht, ich habe eine tolle Entscheidung getroffen - ich dachte, ich könnte hier so erfolgreich sein wie bei den Superbikes", erzählte der Brite gegenüber BBC Sports.

Dem war aber nicht so, wie er bald feststellen musste. Dennoch bedauerte er seinen Wechsel weg von den Superbikes nicht, obwohl er dort zur absoluten Spitze gezählt hatte und genau wusste, wie er sich vorne halten konnte. Gerade deswegen war der Wechsel auch schwer, denn Toseland war gewohnt, oben zu stehen. "Wenn man dann in der MotoGP Zehnter oder Zwölfter wird und etwas Anderes finden muss, damit man die Lücke schließt, dann ist das eine steile Lernkurve. Die Leiter wieder runter zu steigen und das Klettern wieder zu lernen, ist harte Arbeit." Manchmal bleibt sie auch unbelohnt, wie Toseland bei seinem Heimrennen feststellen musste, als das Qualifying wegen eines Sturzes kurz vor Session-Ende mit Platz 16 endete, er dann zu Rennbeginn auf kalten Reifen nach vorne stürmen wollte und neben der Strecke landete.

"Die Maschine landete auf mir, es gab keine Fußraste auf der rechten Seite und keine Hinterbremse. Ich wollte die 30 Runden aber wegen meines Stolzes zu Ende fahren. Danach war ich wirklich emotional - das war ein Rennen, das ich nie vergessen werde, aber man lernt auch daraus." Zunächst lief es weiter recht schwierig für den Briten, in Laguna Seca war er dann mit seiner Qualifying-Leistung ganz zufrieden, auch wenn die Reifen im Rennen nicht hielten. "Die Ergebnisse sind im Moment aber nicht wichtig, es geht darum, sich zu verbessern und näher an der Spitze zu sein. Wir haben jetzt eine Pause, wenn Michelin in Tschechien mit neuen Waffen antritt und ich einen neuen Motor habe, dann gibt es keinen Grund, warum wir nicht wieder angreifen könnten", meinte er.