Eigentlich hatte Colin Edwards vor dieser Saison daran gedacht, im kommenden Jahr wieder in die USA zu gehen und seine Karriere in der AMA ausklingen zu lassen. Doch Yamaha, Tech 3 und Michelin haben ihm dabei einen Strich durch die Rechnung gemacht. Denn der Texaner fühlt sich momentan so wohl, dass er doch noch etwas länger in der MotoGP bleiben möchte. "Es wurde darüber gesprochen, vielleicht wieder in die AMA zu gehen, aber es ist schwer, hierher zu kommen und darüber nachzudenken, wenn die Maschine so gut läuft und Michelin sich so bemüht", sagte Edwards am Donnerstag in Shanghai.

Ein Vorteil, den Edwards in diesem Jahr zudem genießen kann, ist, dass er nicht mehr Teamkollege von Valentino Rossi ist. Zwar verstanden und verstehen sich die beiden prächtig, doch es war immer klar, wer der programmierte Siegfahrer im Yamaha-Werksteam war, während Edwards bei Tech 3 doch mehr Freiheiten hat. Das sprach er selbst zwar nicht an, doch Edwards war anzumerken, dass er sich wohl fühlt. "In diesem Jahr scheint einfach alles zusammenzupassen und es läuft gut. Ich fühle mich auf der Maschine echt gut. Ich bin erfrischt und sehe mich nicht an diesen Punkt kommen und sagen: 'OK, bis später, ich gehe zurück in die Staaten.' Ich will definitiv noch etwas bleiben", meinte er.

Wobei er China vielleicht sogar ausgelassen hätte, wenn Yamaha den Motor mit pneumatischen Ventilen nicht schon an Tech 3 übergeben hätte. "Ich freue mich, dass wir ihn hier für die langen Geraden haben. Ich denke, ich hätte meinen Flug abgesagt und wäre zuhause geblieben, wenn wir ihn für hier nicht gehabt hätten", betonte Edwards. Und obwohl Shanghai nicht zu Edwards' Lieblingsstrecken gehört, scheint es ihm dort immer recht gut zu gehen, was ihm gepaart mit dem neuen Motor natürlich Zuversicht gibt. "Ich bin aufgeregt und freue mich auf das Wochenende."