Wenn die Tech 3 Fahrer im Rennen von Estoril mit etwas zu kämpfen hatten, dann war es der Regen beim Start. "Wenn du mit Tropfen am Visier in der Startaufstellung sitzt, dann ist es das schlimmste Gefühl, denn du weißt nicht, was zu erwarten ist", sagte Colin Edwards. Auch James Toseland hatte so seine Probleme, denn er meinte, nicht aggressiv genug gewesen zu sein, weil es tröpfelte. "Als wir in die Startaufstellung fuhren, sah ich Ross, der in den Himmel zeigte. Es hat aber nur leicht getröpfelt und ich dachte, sie würden den Start locker angehen. Ich hatte Tropfen auf meinem Visier und diese Bedingungen sind nicht nett. Wenn man die Strecke nicht kennt und bei den Reifen noch unerfahren ist, weiß man einfach nicht, wie hart man pushen kann", sagte der Brite.

Toseland kam dann nicht gut weg und auf dem Weg in Kurve eins wusste er auch nicht genau, wo er bremsen sollte. Er bremste zu früh und blieb im Feld hängen. "Ich fand dann eine konstante Pace, fuhr 1:38er, aber die verlorene Trainings-Stunde am ersten Tag bedeutete, das Setup war nicht genau auf den Punkt. Es war nicht schlecht, aber es wäre besser gegangen", klagte er. So war der hintere Stoßdämpfer für das Beschleunigen zu weich eingestellt und begann zu hüpfen. "Als ich das Gas öffnete, hat mich dieses leichte Hüpfen in der Kurve nach außen getragen", erklärte er. Sein neues Paket mit neuem Motor fand er aber dennoch besser als das alte, was ihn allerdings frustrierte, da er auch besser abschneiden wollte. "Mit diesem Ergebnis bin ich nicht so zufrieden wie mit den anderen, weil die Maschine mehr bringen kann."

Edwards hatte sie beispielsweise einen vierten Platz gebracht, obwohl in den ersten beiden Kurven hinter zwei Fahrern fest hing, die es aus ihren Sätteln gehoben hatte. "Ich dachte, wegen des Regens muss es rutschig sein. Und es war auch ein wenig wie auf Eis. Ich habe den Kopf runter genommen, aber es schien, als ob sie einfach von mir wegfahren", erinnerte er sich. An der Maschine funktionierte zwar alles und auch Edwards machte Druck, doch die Reifen wollten einfach nicht zu Arbeiten beginnen. Schuld daran war der von ihm gewählte Reifen für Beschleunigung statt Kurvengeschwindigkeit. Der wollte bei den Bedingungen einfach nicht. "Wäre es von Beginn an trocken gewesen, dann hätten wir um das Podest gekämpft", war sich der Texaner sicher.

James Toseland will mit dem besseren Paket auch bessere Ergebnisse, Foto: Yamaha
James Toseland will mit dem besseren Paket auch bessere Ergebnisse, Foto: Yamaha

Da es aber eben leicht feucht war, wurden die Reifen nur sehr langsam warm, vor allem auf der Seite. "Ich hatte in der Mitte der Kurve gar keinen Kantengrip. Sobald die Temperatur da war, bin ich geflogen, was bewies, dass ich mit Michelin eine gute Richtung gehabt hätte, wenn es trocken gewesen wäre. Ich wollte auf das Podium, aber ich nehme auch Platz vier", meinte Edwards. Denn auf dem Ergebnis will er nun aufbauen, vor allem weil der neue Motor ihm Selbstvertrauen gebracht hat. "Das war mein bestes Ergebnis seit langem also danke an Tech 3 Yamaha und Michelin dafür."

Team Manager Herve Poncharal sah keinen Grund, um enttäuscht zu sein. Er dankte seinen Fahrern für ihre Leistung in einem schweren Rennen. "Der leichte Regen machte es schwer, abzuschätzen, wie viel man pushen kann. Beide sind stark gefahren und vier und sieben sind ein tolles Ergebnis für das Team", meinte Poncharal. Denn er musste feststellen, dass es bislang bei weitem die besten Saison für die Tech 3 Mannschaft ist und wollte bereits in eine schöne Zukunft blicken. "Wir haben jetzt mit James und Yamaha alles klar gemacht und können uns darauf freuen, besser und besser zu werden. Vor allem der neue Motor von Yamaha wird uns helfen, die Ergebnisse zu holen, die wir wollen", erklärte der Team Manager bevor er noch Jorge Lorenzo zu dessen ersten Sieg gratulierte.