Auch WM-Führende können nichts tun, wenn die Natur entschieden hat, sich ihren Weg zu bahnen. Deswegen blieb Casey Stoner keine Wahl, als in Misano am Freitag im Regen auszurücken, um die Strecke besser kennen zu lernen. Dabei kam er ihr gleich ganz nahe, denn er stürzte. "Ich machte einen Fehler und bin gefallen, obwohl ich sehr vorsichtig war, da ich viele 125er-Fahrer an der Stelle stürzen und ins Kiesbett kommen sah. Deswegen war es eine große Überraschung für mich", schilderte er seinen Ausritt. Während der restlichen Session war er dann etwas vorsichtiger unterwegs, da er nur Medium-Reifen hatte, auf denen er nicht zu viel Gefühl fand. Den Nachmittag erwartete er dann allerdings trocken, was ihm eine weitere Überraschung bescherte. "Es war genug Wasser auf der Strecke, um an einigen Orten Schwimmen zu gehen."

Was ihm aber noch weniger gefallen hatte, war die Strecke, da er sie immer noch als sehr, sehr wellig empfand. "Außerdem ist die Strecke an einigen Orten im Nassen unglaublich rutschig. Es ist ähnlich wie in Donington und in einigen Kurven sogar noch schlimmer. Im Nassen bekommt man hier nur schwer ein gutes Gefühl, aber hoffentlich wird es morgen trocken und dann sollten wir alles etwas besser verstehen", sagte er. Besonders besorgt war er wegen des Asphalts im Nassen, denn bei seinem Sturz hatte er das Gefühl, dass er sogar noch beschleunigte und nicht bremste. "Ich wurde nicht langsamer, bevor ich in den Kies kam und an einigen Punkten ist nicht genug Kies bevor man die Mauer trifft", betonte Stoner.

Wegen dieses besonderen Asphalts ist er mit den asphaltieren Auslaufzonen in Misano auch nicht besonders glücklich. Allerdings erwartet er für den Rest des Wochenendes weniger Probleme, sollte das Wasser vom Kurs wegbekommen werden. "Sie müssen zusehen, dass sie die Pumpen zum Laufen bekommen. Wenn sie das Wasser aus den Kurven pumpen, dann sollte es keine Probleme geben. Wenn sie das nicht schaffen, dann wird es vielleicht schwer, zu fahren. Es gibt viel Wasser. Ich denke nicht, dass ich so etwas schon einmal gesehen habe."

Loris Capirossi hofft, dass man den Schmutz von der Strecke bekommt, Foto: Ducati
Loris Capirossi hofft, dass man den Schmutz von der Strecke bekommt, Foto: Ducati

Loris Capirossi konnte sich schon an etwas Ähnliches erinnern; und zwar Malaysia im Vorjahr. "Dieser Regen hat die Pläne von jedem zerstört. Als wir am Morgen aufgestanden sind, hat es bereits geregnet, aber wir konnten mehr oder weniger das erste Training fahren", sagte der Italiener. Er empfand die Fahrbahnoberfläche nicht als so schlimm wie Stoner, merkte aber an, dass es in der Sektion bei der Quercia-Kurve sehr rutschig war. "Ich denke, beinahe alle Stürze am Morgen sind dort passiert. Das wirkliche Problem ist aber, dass unsere Bremspunkte im Regen sehr eigen sind, also hoffe ich, dass es morgen trocken ist, denn die Vorhersage für Sonntag lautet auf Sonne."

Sollte das Wetter passen, dann will Capirossi erst einmal Daten sammeln, da man noch nicht weiß, wie man das Getriebe, die Aufhängung, das Motorenmanagement und die Reifen handhaben muss. "Deswegen haben wir morgen zwei Stunden Training. Ich hoffe, dass sie die Strecke sauber bekommen, denn der Regen hat viel Schmutz auf den Asphalt gebracht. Die Oberfläche wird vielleicht sowieso nicht perfekt sein, aber es wird besser werden, sobald die Maschinen etwas Gummi drauf bringen."