Die Reifen in der MotoGP sind in diesem Jahr ein Thema, dass dem WM-Tross von Rennen zu Rennen folgt. Der Einfluss der schwarzen Gummis auf den Rennverlauf ist so groß, dass einige davon ausgehen, dass die Weltmeisterschaft durch die Reifen entschieden wird. Einer, dem das überhaupt nicht gefällt, ist der 15-fache Motorrad-Weltmeister Giacomo Agostini. Da er zwei seiner Titel auch für Yamaha geholt hat, dürfte er in Laguna Seca besonders mit Valentino Rossi mit gelitten haben, dessen Reifen gegenüber jenen von Bridgestone klar im Nachteil war. Die Reifenbeschränkung auf 14 Vorder- und 17 Hinterreifen sieht Agostini aber nicht als das Übel an.

Danach gefragt, ob 31 Reifen zu sehr eine Beschneidung am Wochenende wären, meinte er nur, dass das keinen Unterschied mache. "Man kann 35 Reifen haben, wenn man aber nicht den richtigen hat, dann macht es auch keinen Sinn, viele zu haben- Es ist traurig, wenn man sieht, wie viel Gewicht die Reifen beim Resultat haben: sie können dich gewinnen oder verlieren lassen", sagte er gegenüber Italia1. So gäbe es einige große Hersteller wie Honda, Ducati und Suzuki, die Millionen in die Entwicklung investieren und dann die Ankunft des richtigen Reifens miterleben, der einen Hersteller, der normalerweise mit ihnen kämpft, auf einmal zum Sieger macht. "Es ist schade, weil es von der Fähigkeit und dem Aufwand eines großen Herstellers ablenkt", meinte Agostini.

Diesen Unterschied erlebte er in Laguna Seca hautnah, als die Maschinen mit Bridgestone gegenüber jenen mit Michelin im Vorteil waren. Da er als Gast von Yamaha dort war, erkannte er das Problem bei Valentino Rossi am besten. "Rossi hat alles getan, was er konnte, aber als er in die Box zurückkam, sah ich, dass sein Reifen nicht mehr gut war und er leider nichts tun konnte." Trotz dieses Unterschieds in der Reifenleistung war er aber von der Fahrt von Casey Stoner schwer beeindruckt. Den Sieg des Australiers wollte Agostini mit seiner Reifenmeinung auch gar nicht abwerten, wie er betonte. "Stoner hat heute alle beeindruckt. Der Unterschied bei seinen Rundenzeiten war niemals mehr als eine Zehntel. Er ist wirklich gefahren wie ein Champion."