Miguel Oliveira zeigt am Sonntag in Portimao eine der beeindruckendsten Vorstellungen der MotoGP-Saison 2020. Er feierte einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg, in dem er die Konkurrenz um mehr als drei Sekunden in die Schranken wies. Zwischenzeitlich hatte er seinen Vorsprung auf die ersten Verfolger auf mehr als 4,3 Sekunden geschraubt.

Der Zweitplatzierte Jack Miller konnte über die Leistung des Siegers nur staunen. "Er hatte heute eine unfassbare Pace und ist ein geniales Rennen gefahren. Franky (der Drittplatzierte Morbidelli, Anm.) und ich ware nauch nicht langsam unterwegs und haben alles gegeben, aber er hat uns konstant abgehängt. Es war ein Mega-Rennen", lobte Miller.

Wenig später klang der klar geschlagene Ducati-Pilot schon nicht mehr so versöhnlich. Er äußerte in der offiziellen Pressekonferenz der ersten Drei einen üblen Verdacht. "Ich glaube, dass heute Korruption im Spiel war. Der Typ, der mir meinen Pokal überreicht hat, trug ein Oliveira-Shirt. Das kommt mir schon etwas komisch vor", sagte Miller in Anspielung auf Oliveiras Rolle als Lokalmatador in Portimao.

Einige Minuten später kam Miller erneut auf das Thema zurück. "Schaut euch seine Lederkombi an", forderte er die via Zoom zugeschalteten Journalisten auf. "Die Strecke hier in Portimao ist ein persönlicher Sponsor von ihm. Und auf seinem Helm steht Meo (der portugiesische Telekommunikationsanbieter war Titelsponsor des Grand Prix, Anm.). Es ergibt alles einen Sinn!"

Oliveira hängte die MotoGP-Konkurrenz in Portimao schnell ab, Foto: LAT Images
Oliveira hängte die MotoGP-Konkurrenz in Portimao schnell ab, Foto: LAT Images

Selbstverständlich meinte Miller die Vorwürfe nicht ernst, sondern erlaubte sich nur - wie gewohnt - einen Spaß. Nach einem starken Saisonfinish und einem erfolgreichen letzten Rennen für das Pramac-Team wirkte Miller, der während der Pressekonferenz schon fleißig aus seiner Champagnerflasche trank, besonders gelöst."