Die unglaubliche Regenschwäche von Jorge Lorenzo setzt sich auch bei Ducati fort. Der dreifache MotoGP-Weltmeister hatte ja bereits in den letzten Jahren auf Yamaha bei nasser Strecke massive Probleme. Daran hat sich nach dem Wechsel auf die Ducati Desmosedici nichts geändert. Am verregneten Le-Mans-Wochenende war Lorenzo in den nassen Sessions stets am Ende des Klassements zu finden, nun auch im Qualifying von Assen. Er startet am Sonntag nur von Platz 21, lediglich Bradley Smith und Tito Rabat waren langsamer als er.

Dabei hatte sich Lorenzo in den ebenfalls nassen beziehungsweise feuchten Trainingssessions am Samstag noch durchaus stark präsentiert, wurde Achter in FP3 und sogar Zweiter in FP4. Pünktlich zum ersten Qualifying-Abschnitt, den Lorenzo aufgrund von Rang 14 in der kombinierten Zeitenliste der ersten drei Trainings absolvieren musste, wurde der Regen aber besonders stark. Und mit dieser Menge an Niederschlag konnte Lorenzo nicht mehr umgehen.

Lorenzo fand bei starkem Regen keinen Grip, Foto: Ducati
Lorenzo fand bei starkem Regen keinen Grip, Foto: Ducati

Lorenzo fühlt sich nur bei leichtem Regen wohl

"Mit wenig Wasser auf der Strecke war ich einer der schnellsten Piloten, mein Feeling für das Bike war perfekt. Bei starkem Regen war es aber ein absolutes Desaster. Ich habe mich gefühlt, als würde ich auf Eis fahren", meinte ein sichtlich zerknirschter Lorenzo nach dem Qualifying. Vor allem die Tatsache, dass seine Probleme gerade im so wichtigen Q1 wieder akut wurden, ärgerte ihn: "Ausgerechnet in der wichtigsten Session des Tages hatte ich das schlechtes Gefühl."

Allzu sehr den Kopf zerbrechen wollte sich Lorenzo wegen seines schlechtesten Startplatzes seit dem Spanien-GP 2003 - damals war er in der 125ccm-Klasse 22. - nicht. "Natürlich müssen wir analysieren, warum Petrucci oder Redding heute Grip gefunden haben und Dovi oder ich nicht. Es bringt uns aber nichts, auf das Resultat zu blicken und zu sagen: 'Wow, was für ein Debakel. Das ist die schlechteste Startplatzierung überhaupt.' Wir müssen einfach akzeptieren, dass die MotoGP in diesem Jahr so eng ist, dass das passieren kann. In Barcelona bin ich auf P2 gestanden, hier auf 23. Wenn man einfach keinen Grip aufbauen kann geschieht so etwas."

Klar ist aber, dass sich Lorenzo auf ein für ihn ungewöhnliches MotoGP-Rennen einstellen muss, schließlich hatte er in der Königsklasse überhaupt noch nie so viele Fahrer vor sich. "Diese Situation bin ich natürlich nicht gewohnt", gesteht er. "Ich muss also ständig sehr genau einschätzen, was ich in dieser Phase des Rennens machen kann und das dann umsetzen. Nicht mehr und nicht weniger. Ideal wäre es natürlich, wenn ich mit einem guten Start gleich Boden gutmachen kann und mit meiner Pace dann noch weiter nach vorne komme."