Was für ein turbulenter Qualifying-Samstag für Marc Marquez in Barcelona. Vier Mal stürzte er, was die Crashes Nummer zwei bis fünf an diesem Wochenende in Katalonien bedeutete. Los ging die Sturzorgie mit einem Abflug in FP3, der zweite folgte im vierten Freien Training. Das hatte auch zur Folge, das Marquez mit nur einer Maschine in das Qualifying gehen musste, weil Bike Nummer zwei nicht rechtzeitig repariert werden konnte.

Seine einzige noch zur Verfügung stehende Maschine versenkte der Repsol-Honda-Pilot dann auch direkt in Q2 in Kurve drei. Zu seinem Glück blieb das Motorrad aber größtenteils heil und er konnte nach einem kurzen Check wieder auf die Strecke gehen. Wenig später lag Marquez in Turn 5 aber schon wieder im Kies, was das endgültige Ende seines Arbeitstages bedeutete. Es wäre aber nicht Marc Marquez, wenn er nicht dennoch mit Startplatz vier noch ein sehr gutes Qualifying-Resultat eingefahren hätte.

Andere Fahrer wären nach vier Crashes an einem Tag in der Regel sowohl körperlich als auch mental am Ende, Marquez sah die Situation aber gewohnt locker. "Natürlich verliert man mit jedem Crash ein kleines bisschen Selbstvertrauen. Ich stürze aber lieber vier Mal und starte von P4 als das ich nie stürze und auf Startplatz zehn stehe. Mein Tag heute bestand hauptsächlich daraus bis ans Limit zu pushen, zu stürzen, wieder zu pushen, wieder zu stürzen und so weiter", schmunzelte der amtierende Weltmeister. Nur um daraufhin aber direkt eine Kampfansage an die Konkurrenz zu richten: "Ich werde auch im Rennen voll ans Limit gehen. Das ist einfach der richtige Weg für mich."

Marquez spekuliert mit Podium und Sieg

Für das sonntägliche Rennen ist Marquez durchaus optimistisch: "Ich glaube, dass wir um das Podium kämpfen können, denn unsere Pace ist nicht schlecht. Mal sehen, vielleicht ist sogar ein Fight um den Sieg drinnen." Marquez erwartet wie alle Piloten im Feld eine echte Reifenschlacht im Katalonien-GP, dafür sorgen der geringe Grip am Circuit de Catalunya und prognostizierte Asphalttemperaturen weit jenseits der 50-Grad-Marke.

Unter diesen Umständen hat er einen großen Favoriten, der aus dem eigenen Lager kommt. "Dani kann damit sicherlich am besten umgehen", überlegt Marquez. "Er ist einerseits sehr leicht und fährt auch sehr ruhig. So kann er am besten auf die Reifen achten. Wenn er am Sonntag so schnell ist wie in Jerez, müssen wir uns wohl mit Rang zwei begnügen."