"Ich bin ein wenig angeschlagen, aber für diesen Crash geht es mir relativ gut", sagte Maverick Vinales nach seinem schlimmsten Abflug der bisherigen Saison. Im zweiten Training hatte es den WM-Leader in der schnellen Kurve 9 erwischt. Bei hohem Tempo zerstörte er im Kiesbett seine Yamaha und torkelte danach selbst benommen durch die Auslaufzone.

"Ich bin über den Kerb gecrasht, vielleicht war dort weniger Grip", analysierte Vinales Stunden später. Tatsächlich hatte er eingangs der flotten Rechtskurve zu weit ausgeholt und den Asphalt für einen kurzen Moment verlassen. Lange genug, um dem Vorderrad die nötige Haftung zu entziehen.

Abflug bei hohem Tempo

Eine Schrecksekunde für Vinales, wie er schildert: "Ich wollte mich einfach nur wegdrehen, um nicht mit dem Kopf voran in den Kies einzutauchen. Ich hatte sehr viel Glück, denn in dieser Ecke sind wir richtig schnell. Es war ein Fehler von mir - hoffentlich lerne ich daraus."

Vinales konnte am zweiten Training später zwar wieder teilnehmen, doch das Motorrad war zerstört. Auf dem Ersatz-Motorrad mit komplett anderen Einstellungen war an eine Verbesserung seiner Zeit vom Vormittag nicht mehr zu denken. Vinales verpasst daher die Top-10, doch immerhin reichte seine Marke aus dem ersten Training für zu Rang fünf im Tagesklassement.

Weicher Reifen soll rennfit werden

Abschütteln und weitermachen, so die Devise des Führenden der Weltmeisterschaft. Denn die generelle Tendenz stimme, so Vinales. "Ich habe das gleiche Setup wie in Le Mans und fühle mich gut damit. Die Pace hat gestimmt und ich werde morgen darauf hinarbeiten, den Soft-Reifen zu meinem Rennreifen zu machen. Denn auf dem war mein Gefühl heute deutlich besser."

Mugello war in den vergangenen Jahren nicht unbedingt die erfolgreichste Strecke für Vinales. Seine Podestplätze auf dem Kurs datieren alle noch aus seiner Zeit in der Moto3, der einzige Sieg liegt fünf Jahre zurück.