Le Mans zeigte sich am Freitagmorgen so, wie es die MotoGP nur zu gut kennt - leider. Niedrige Temperaturen, dazu nasser Asphalt nach starken Regenfällen in den vergangenen beiden Tagen. Zwar kam während des ersten Trainings der Königsklasse die Sonne durch, aber wirklich trocken wurde die Strecke dadurch noch nicht. Jack Miller präsentierte sich bei diesen Verhältnissen wie gewohnt bärenstark und holte sich die Bestzeit.

Die Platzierungen: Miller, der auf der trocknenden Strecke als einer der ersten Piloten auf Slicks gesetzt hatte, fuhr zu einer souveränen Session-Bestzeit. Er war 1,288 Sekunden schneller als Honda-Kollege Marc Marquez auf Rang zwei. Lokalmatador Johann Zarco wurde Dritter vor Cal Crutchlow. Auf Rang fünf folgte mit Loris Baz der nächste Franzose. Karel Abraham belegte Platz sechs. Bradley Smith wurde mit der KTM guter Siebter, noch vor Valentino Rossi. Alvaro Bautista und Maverick Vinales komplettierten die Top-Ten.

Jonas Folger wurde Zwölfter, gefolgt von Dani Pedrosa und Andrea Dovizioso. Jorge Lorenzo belegte Rang 16. Pol Espargaro wurde mit der zweiten KTM 23. und Letzter.

Die Zwischenfälle: Trotz der schwierigen Streckenverhältnisse hatten sich die Piloten im ersten Training gut in Griff. Mit Ausnahme einiger Ausritte in die asphaltierten Auslaufzonen von Kurve acht und Kurve 13 - unter anderem von Valentino Rossi oder Jorge Lorenzo - gab es keine Schrecksekunden. Stürze blieben völlig aus.

Das Wetter: Keine Spur von Frühsommer zum MotoGP-Trainingsstart in Le Mans. Die Bedingungen für die Piloten der Königsklasse erinnerten eher an den Spätherbst. Grauer Himmel über der Strecke, nur zehn Grad Außentemperatur, 13 Grad auf der noch feuchten Strecke. Zumindest blieb es am Freitagvormittag erstmals seit Mittwoch in Le Mans trocken, nach wenigen Minuten in FP1 zeigte sich sogar die Sonne. Bis zum Sessionende trocknete die Strecke auf, so dass einige Piloten sogar mit Slicks fuhren.

Die Analyse: Aussagekräftig für das weitere Wochenende, das größtenteils trocken über die Bühne gehen soll, sind die Zeiten aufgrund der noch feuchten Strecke im ersten Training natürlich nicht. Mit seiner Bestzeit von 1:37.467 Minuten lag Jack Miller knapp 3,5 Sekunden hinter der FP1-Bestzeit von 2016 zurück, und das obwohl man durch den in diesem Jahr neu aufgetragenen Asphalt um bis zu zwei Sekunden schnellere Zeiten erwartet hatte.