Johann Zarco war der Mann der ersten Rennrunden in Jerez. Von Position sechs gestartet zündete der Tech3-Pilot ein regelrechtes Feuerwerk und kämpfte sich zeitweise bis auf Platz zwei nach vorne. Kein Gegner war ihm zu groß, keine Lücke zu klein.

Zarco lieferte sich Zweikämpfe mit den beiden Yamaha-Werkspiloten Valentino Rossi und Maverick Vinales, LCR-Honda-Pilot Cal Crutchlow, Suzuki-Mann Andrea Iannone, Ducati-Pilot Jorge Lorenzo und Honda-Pilot Marc Marquez. Vinales, Crutchlow und Iannone schnappte er sich gar in einer einzigen Runde.

All diese Piloten konnte Zarco zumindest zeitweise hinter sich lassen. Das erste MotoGP-Podium war für den Rookie greifbar, doch es blieb am Ende 'nur' Platz vier. Damit war Zarco allerdings der beste Yamaha-Pilot in Jerez. In der Fahrerwertung ist der Franzose als Sechster bester Satelliten-Pilot. Den Respekt seiner deutlich erfahreneren Konkurrenz hat er sich längst verdient.

"Zarco war schon in Katar beeindruckend", spielte Marquez auf die Führungsrunden beim Debütrennen an. "Er erinnert mich ein wenig an die Zeit, als ich in die MotoGP kam. Er ist wirklich aggressiv und pusht ans Limit. Er ist fast gestürzt." Marquez ist der Ansicht, dass Zarco noch lernen muss, sich aber schon auf einem guten Weg befindet.

Auch Lorenzo ist von der Einstellung des zweifachen Moto2-Champions begeistert. "Die Yamaha ist ein einfaches Bike für einen Rookie, aber er ist auch sehr schnell. Manchmal ist er aber im Zweikampf etwas zu entschlossen", fügte er eine leichte Kritik an.

Wie Lorenzo setzte Zarco als einer von nur vier Fahrern auf den Medium-Vorderreifen. Allerdings hielt dieser bei ihm nicht bis zum Rennende durch. "Als ich Zweiter war, hatte ich eine großartige Pace. Ich dachte sogar daran, auf Dani [Pedrosa] aufzuholen, auch wenn er schon etwas weit weg war. Ich war so schnell, dass ich zwei Mal fast gestürzt wäre", berichtete Zarco von seinem rasanten Rennbeginn.

"Marc hat mich dann überholt und ich hatte Schwierigkeiten, den Honda zu folgen. Ich war lange Dritter und habe versucht, mit den Reifen hauszuhalten. Als mich Jorge überholt hat, dachte ich, dass ich ihm folgen kann, aber es gelang mir nicht", räumte er ein. "Ich habe beim Beschleunigen Zeit verloren und in den letzten Runden nur noch Platz vier abgesichert." Enttäuscht war Zarco aber nicht: "Es war sicherlich ein großartiges Rennen. Platz vier ist fantastisch."