Rennen vier des MotoGP-Jahres 2017 steht vor der Tür. Auf dem Circuito de Jerez im Süden Spaniens geben Valentino Rossi, Jorge Lorenzo, Marc Marquez und Co. Gas. Die wichtigsten Fragen vor dem Wochenende hat Motorsport-Magazin.com zusammengefasst:

Wissenswertes zum Spanien GP: (01:32 Min.)

Valentino vs. Maverick: Kampf um die WM-Spitze

Bisher sieht es so aus, als würde der WM-Titel 2017 über Yamaha laufen. Welcher Pilot am Ende triumphieren wird, steht noch in den Sternen. Nach den ersten zwei Rennen war Yamaha-Neuling Maverick Vinales ganz klar der Favorit. Bestzeiten während der Testfahrten, zwei Siege in seinen ersten zwei Rennen für den japanischen Hersteller. Vinales schien unaufhaltsam.

In Austin hat der Spanier jedoch bewiesen, dass auch er nur ein Mensch ist. Mit seinem ersten Crash der Saison kassierte er einen Nuller und musste damit die WM-Führung an Teamkollege Valentino Rossi abgeben, der zwei zweiten und einem dritten Platz fleißig Punkte gehamstert hat.

Rossi und Vinales: Wer führt nach Jerez die WM-Tabelle an?, Foto: Yamaha
Rossi und Vinales: Wer führt nach Jerez die WM-Tabelle an?, Foto: Yamaha

Mit gerade einmal sechs Punkten ist Rossis Vorsprung aber nichts, worauf der Doktor sich ausruhen könnte. Der Altmeister dürfte besser als alle anderen Fahrer im Feld wissen, wie schnell sich die Lage in der MotoGP ändern kann. Bereits in Jerez könnte er seine Führung durch einen Fehler bereits wieder an Vinales verlieren. Die Hochform seines Teamkollegen zu Jahresbeginn macht deutlich, dass auch ein Valentino Rossi hart kämpfen muss, um Vinales hinter sich zu halten. Allerdings kann der Doktor auch auf eine mehr als erfolgreiche Geschichte in Jerez zurückblicken. Entschieden ist im Yamaha-internen Duell also noch gar nichts.

Kann sich Marquez in Jerez weiter von seiner Krise erholen?

So erfolgreich die Saison 2017 für das Yamaha-Lager begann, desto mehr Probleme hatten die Honda-Piloten. Erst auf seiner Paradestrecke Austin schaffte es Marc Marquez das erste Mal in diesem Jahr aufs Podium zu fahren und gleichzeitig auch noch zu siegen. In der Gesamtwertung schob er sich damit immerhin wieder auf Rang drei, mit 38 Punkten liegt er aktuell 18 Zähler hinter dem Führungen Rossi.

Marc Marquez feierte in Austin seinen ersten Saisonsieg, Foto: HRC
Marc Marquez feierte in Austin seinen ersten Saisonsieg, Foto: HRC

Die Frage ist nun: Kann Marquez sich in Jerez weiter von seinem schwierigen Saisonauftakt erholen und den führenden Yamahas gefährlich werden? Er selbst steht der Sache eher kritisch gegenüber. "Jerez ist eine der schwierigsten Strecken, um das Setup des Motorrads zu verbessern", findet der Honda-Pilot. "Sie ist 'Old School', sehr kurz, eng und mit starken Beschleunigungs- und Bremspunkten."

All das macht die Strecke nicht zu einem von Marquez' Favoriten. In seiner gesamten MotoGP-Karriere konnte der amtierende Weltmeister hier erst einmal siegen. Schaut Marquez auf die Gesamtwertung, wird seine Erfolgsstrategie aus dem Vorjahr sicher auch in Jerez 2017 funktionieren: So viele Punkte wie möglich mitnehmen, ohne auf Biegen und Brechen auf Sieg zu fahren. Am Ende des Jahres könnte sich diese Haltung wieder auszahlen.

Serientäter Rossi: Kann er Sieg acht einfahren?

Weder für Marquez, noch für Vinales wird es jedoch leicht, die italienische Übermacht in Form von Valentino Rossi in Jerez zu besiegen. Der Doktor ist hier so erfolgreich wie kein anderer Pilot, insgesamt sieben Mal konnte er hier im Laufe seiner MotoGP-Karriere siegen. Dahinter liegen abgeschlagen Jorge Lorenzo und Dani Pedrosa mit drei beziehungsweise zwei Siegen. Es wird also kein Leichtes, Rossi auf 'seiner' Glücksstrecke zu besiegen.

Hinzu kommt das Selbstbewusstsein, dass die WM-Führung in seinem nunmehr 18. Jahr in der Königsklasse mitbringt. Rossi weiß, dass er mit den jungen Wilden mithalten kann und jetzt hat er die Bestätigung sogar schwarz auf weiß. Das kombiniert mit seiner Stärke in Jerez dürfte es Vinales, Marquez und Co. schwer machen, gegen ihn anzukommen.