Es war ein langer und steiniger Weg, bis Valentino Rossi zusammen mit seinem Team die Yamaha M1 des Modelljahrgangs 2017 entschlüsseln konnte. Nun scheint das aber gelungen. Nach desaströsen Leistungen bei den Wintertestfahrten und auch in den Trainings zu den Grands Prix von Katar und Argentinien zeigte er nämlich in Austin erstmals auch an einem Freitag auf. Er liegt nach den ersten beiden Sessions am Circuit of the Americas auf dem vierten Rang. Eine immense Steigerung im Vergleich zu den vorangegangenen Rennwochenenden, an denen Rossi zu diesem Zeitpunkt nur auf den Plätzen acht beziehungsweise 16 in der kombinierten Zeitenliste aufschien.

"Das ist ein viel besserer Start als in Katar und Argentinien. Da waren die ersten Trainings ja ein Desaster", stellte ein sichtlich erleichterter Rossi am Freitagabend in Austin fest. Erstmals in diesem Jahr mussten er und seine Crew in der Yamaha-Box die M1 nicht völlig auf den Kopf stellen, um schnelle Rundenzeiten zu erzielen, wie Rossi verrät: "Wir haben keine großen Veränderungen vorgenommen, denn wir wollten sehen, ob das Basis-Setup aus Argentinien auch hier funktioniert. Anscheinend ist das der Fall und jetzt können wir uns um die Feinheiten bei der Abstimmung kümmern."

Rossi seit Argentinien mit richtiger Balance

Rossi scheint also endlich auch das gelungen zu sein, was sein Neo-Teamkollege Maverick Vinales schon nach wenigen Outings mit der M1 schaffte: Den Charakter des Motorrads und die entscheidenden Stellrädchen wirklich zu begreifen. "In Argentinien ist etwas ganz wichtiges passiert. Wir haben die Balance des Motorrads massiv verändert und verstehen das Motorrad jetzt viel besser. Ich habe nun deutlich mehr Gefühl dafür", bestätigt er.

In Termas de Rio Hondo kam Rossi erst am Sonntag auf Touren, Foto: Yamaha
In Termas de Rio Hondo kam Rossi erst am Sonntag auf Touren, Foto: Yamaha

Tatsächlich konnte sich die Performance von Rossis Yamaha am Freitag in Austin sehen lassen. Nicht nur, dass er das zweite Training auf dem guten vierten Platz beendete. Schon in FP1 funktionierte die Maschine ausgezeichnet, auch wenn das Ergebnis das mit einem achten Platz Rossis nicht wirklich wiederspiegelte.

"Ich war im ersten Sektor langsam, aber das lag nicht am Motorrad, sondern an mir. Dort bin ich einfach schlecht gefahren", gab sich der Routinier selbstkritisch. Tatsächlich riss er da im ersten von vier Sektoren fast sieben Zehntel seiner 1,369 Sekunden Rückstand auf Vinales auf. "In FP2 habe ich dann eine andere Linie gewählt und war gut dabei. Jetzt bin ich in allen Sektoren schnell."