Eigentlich standen die Zeichen in Argentinien zu Beginn nicht unbedingt auf einen Triumph für Maverick Vinales: Während er sich von Startplatz sechs kommend mit Rossi und Crutchlow kabbelte, zog an der Spitze Marc Marquez davon. Das Blatt wendete sich erst, als Marquez crashte und Vinales sich von Crutchlow und Rossi loseisen konnte. Dann setzte er zu einer überlegenen Triumphfahrt an und verwaltete einige Sekunden Vorsprung fehlerlos bis ins Ziel.

Klar, dass sich der Yamaha-Neuzugang nach seinem Sieg erleichtert zeigte: "Ich bin so froh, das ist wie ein Traum. Einfach unglaublich", strahlte er. Doch er gab auch zu, dass er es sich mit seinem Qualifying nicht unbedingt leicht gemacht hatte: "Das war ein schwieriges Rennen. Mein Start war nicht so schlecht. Ich musste so schnell ich konnte einige Fahrer überholen."

Am notorischen Spätbremser hätte ich Vinales dabei fast die Zähne ausgebissen, wie er gestand: "Es war so schwierig, Cal zu überholen. Er ist auf der Bremse wirklich stark. Als ich ihn überholt hatte, dachte ich, jetzt muss ich Marc einholen, weil er so schnell war." Doch Marquez versenkte seine Honda im Kies, und ab da musste Vinales nur noch einen kühlen Kopf bewahren und seinen Vorsprung auf Rossi und Crutchlow halten, was er mit beeindruckender Pace tat. Er hatte dabei, so Vinales, sogar noch Reserven: "Ich habe heute auf dem Bike viel daran gedacht, wie ich mein Mapping nutze und die Reifen schone, falls jemand von hinten heranfährt und ich wieder mehr pushen muss. Es half mir sehr, dass das Team mir am Pitboard die richtigen Infos gegeben hat." Die nötige Pace auf trockenem Asphalt hatte Vinales schon im Warm-Up gezeigt, wo er, wie später auch im Rennen, wie ein Uhrwerk eine 1:39er Runde nach der anderen abspulen konnte.

Maverick Vinales hatte in Argentinien die Nase vorn, Foto: Yamaha
Maverick Vinales hatte in Argentinien die Nase vorn, Foto: Yamaha

Vinales selbst konnte seinen zweiten Sieg in Folge nach dem Rennen immer noch kaum glauben. "Hätte mir jemand letztes Jahr gesagt, dass ich in Argentinien gewinne", gab er zu Protokoll, "dann hätte ich gedacht, das ist unmöglich. Ich bin hier zweimal gestürzt, aber jetzt hatte ich ein so gutes Rennen und habe mich so gut gefühlt." Mit diesem Sieg führt der Spanier nun nicht nur unangefochten die WM-Wertung mit perfekten 50 Punkten an, sondern er war auch der erste Yamaha-Fahrer seit Wayne Rainey 1990, der zum Saisonauftakt zwei Rennen in Folge für sich entscheiden konnte.

Ob sich Vinales nun Hoffnungen macht, in Texas den dritten Sieg in Folge zu holen? Er stapelt tief: "Ich weiß, dass Marc in Texas wirklich gut ist. Es ist aber auch eine meiner Lieblingsstrecken, und ich werde versuchen, mit derselben Mentalität heranzugehen. Ich weiß, dass ich ein gutes Bike habe, und jetzt muss ich nur noch dort auch einen Weg finden, schnell zu fahren."