Valentino Rossi hat gerade nochmal Glück gehabt. Dank seiner schnellsten Runde im FP2 schafft es der Doktor hauchdünn in die Top-10 der kombinierten Zeitenliste nach drei Trainings. 0,021 Sekunden trennten ihn von Danilo Petrucci auf Platz elf und damit von einer ungewollten Ehrenrunde im ersten Qualifying-Segment. "Das Gute ist, dass wir es ganz knapp unter die ersten Zehn und damit direkt ins Q2 geschafft haben", atmet Rossi daher auf. Doch noch kämpft der Doktor mit großen Problemen.

Katar-GP: Die Probleme von Rossi in der Übersicht

Rossis erstes Problem in Katar - Der Speed am Kurveneingang: Seine Zeit - fast 1,1 Sekunden fehlen nach drei Trainings auf Teamkollege Maverick Vinales - verliert Rossi hauptsächlich am Kurveneingang. Hier kann Rossi nicht wie gewünscht und wie aus den letzten Jahren gewohnt attackieren. Prompt findet sich der Yamaha-Pilot nur noch im grauen Mittelfeld wieder, wie die Platzierungen neun, sechs und 13 in den drei Sessions zeigen.

Das sagt Rossi dazu: "Ich bin immer noch nicht in der Lage, schneller in die Kurven hineinzufahren. Da müssen wir noch arbeiten und schauen, dass wir dort die Zeit wieder gut machen."

Rossis zweites Problem in Katar - die Michelin-Reifen: Unmittelbar mit dem ersten Problem Rossis hängt sein zweites Übel zusammen: Die Reifen. Für 2017 hat sich Michelin dazu entschlossen, die Karkasse etwas weicher zu machen - ein Umstand, der Rossi leiden lässt. Ohne die gewünschte Stabilität verliert der Doktor etwas Vertrauen am Kurveneingang, was sich sofort negativ auswirkt.

Das sagt Rossi dazu: "Mit den neuen Reifen leide ich immer etwas, denn sie haben eine weichere Karkasse. In meiner ganzen Karriere habe ich aber wegen der Stabilität immer einen etwas härteren Vorderreifen bevorzugt. Deshalb leide ich unter den neuen Reifen, aber sie sind nun mal so. Also müssen wir uns verbessern und versuchen, sie besser auszunutzen."

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Rossis drittes Problem in Katar - Technikgebrechen: Nur um Haaresbreite erreichte Rossi die Top-10 und damit den direkten Einzug in den zweiten Qualifying-Abschnitt. Doch das hing am seidenen Faden - nicht zuletzt, weil seine Yamaha im FP3 auch noch kurz streikte. Ein defekter Sensor hätte fast Rossis Zeitenjagd ganz am Ende verhindert. Auch wenn er seine Zeit aus FP2 am Ende nicht mehr verbessern konnte: Auf diesen zusätzlichen Stress hätte der Doktor wohl gerne verzichtet.

Das sagt Rossi dazu: "Am Ende mit dem weichen Reifen gab es ein Problem mit einem Sensor in der hinteren Aufhängung. Ich musste deshalb wieder an die Box zurückgehen und auf eine Aufhängung mit einem anderen Setting wechseln. Das war nicht fantastisch und ich hatte nur eine fliegende Runde übrig, daher konnte ich meine Zeit nicht mehr verbessern. Zum Glück hat es trotzdem für Q2 gereicht."