Das Warten hat ein Ende. Nach langen Monaten ohne Action geht die MotoGP-Saison am Wochenende in Katar zum ersten Mal im Jahr 2017 an den Start. Fans und Fahrer sind gleichermaßen begierig, dass es endlich wieder losgeht. Motorsport-Magazin.com hat im Vorfeld die wichtigsten Brennpunkte für den Katar GP zusammengefasst:

Wissenswertes über den Katar GP (01:01 Min.)

MV vs MM: Kann Maverick Vinales auch im Rennen überzeugen?

Jeder seiner Konkurrenten hält Maverick Vinales für einen der großen Titelanwärter des Jahres 2017. Der Yamaha-Pilot zeigte bereits während der Testfahrten in Katar, Australien und Sepang, was in ihm steckt und womit die Konkurrenz in diesem Jahr zu kämpfen haben wird. Die Chancen auf ein Vinales-Jahr 2017 stehen bisher nicht schlecht, allerdings wird Titelverteidiger Marc Marquez alles dagegensetzen.

Letztendlich sind Testfahrten und Rennwochenenden dann aber doch zwei grundsätzlich unterschiedliche Dinge. Der Druck ist höher, der Konkurrenzkampf härter und die Motivation von allen Beteiligten um ein vielfaches stärker. Weder Marquez, noch Teamkollege Valentino Rossi oder jemand anderes werden Vinales seinen potenziell ersten Sieg als Yamaha-Pilot einfach machen. MotoGP-Urgestein Dani Pedrosa zweifelte zuletzt an der mentalen Stärke des Spaniers. Ob Pedrosas Zweifel berechtigt sind, wird Vinales im Rennen beweisen müssen.

Maverick Vinales könnte 2017 Weltmeister werden, Foto: Yamaha
Maverick Vinales könnte 2017 Weltmeister werden, Foto: Yamaha

Erstes Rennen: Wie schlägt sich Jorge Lorenzo auf der Ducati?

Während von Vinales der Kampf um den Sieg in Katar geradezu verlangt wird, blickt die Motorradwelt eher neugierig auf Jorge Lorenzo. Was kann der Neu-Ducatisti auf seiner Desmosedici leisten? Die Testfahrten vor der Saison beendete der Mallorquiner eher im Mittelfeld, in Malaysia und Australien kam Lorenzo als bestes Ergebnis auf den achten Platz, am letzten Tag in Katar reichte es immerhin für einen vierten Platz.

Von Sieg- oder gar WM-Form ist der Ducati-Pilot mit diesen Leistungen aber noch weit entfernt. Allerdings spielt der Losail International Circuit Lorenzo und Ducati in die Karten. In neun Jahren Königsklasse fuhr Lorenzo nur zweimal nicht aufs Podium, mit zwei zweiten Plätzen in den vergangenen Jahren zeigte Andrea Dovizioso, wie gut die Strecke in Losail der Ducati liegt. In Borgo Panigale glaubt man bereits von Anfang an fest daran, mit Lorenzo endlich WM-Anwärter zu sein. In Katar kann der Spanier zeigen, wie nahe er diesem Ziel ist.

In Katar fährt Jorge Lorenzo sein erstes Rennen für Ducati, Foto: Ducati
In Katar fährt Jorge Lorenzo sein erstes Rennen für Ducati, Foto: Ducati

Aerodynamik-Krieg: Wer fährt mit welcher Verkleidung?

Mit dem Verbot der Winglets am Ende der Saison 2016 trat ein neuer Hersteller-Krieg in Kraft. Nach der Abschaffung der Flügelchen müssen sich Ducati, Yamaha und Co. nun etwas Neues einfallen lassen, um sich einen aerodynamischen Vorteil gegenüber den Konkurrenz zu schaffen. Während der Testfahrten zeigten die Hersteller die unterschiedlichsten Herangehensweisen, von Ducatis radikal-veränderter Front bis hin zu Yamahas innenliegenden Winglets war alles vertreten.

Spannend wird es in Katar zu sehen, wer sich für die Saison für welche Spezifikation entschieden hat. Denn mit der Aerodynamik-Revolution bekommen die Teams von oben herab einige Auflagen, die es zu beachten gilt. Insgesamt dürfen für einen Fahrer nur zwei Verkleidungen homologiert werden, eine aus dem Vorjahr und eine Neue. In Katar werden die Aerodynamik-Geheimnisse nun gelüftet.

Ducati veränderte die Front der Desmosedici während der Tests radikal, Foto: Ducati
Ducati veränderte die Front der Desmosedici während der Tests radikal, Foto: Ducati

Nach starkem Winter: Wie schnell ist Jonas Folger?

Auch wenn Jonas Folger als Rookie allen Erfolgsdruck von sich schiebt, fällt es schwer nach einer so starken Leistung während der Vorsaison-Tests nicht auf ein erfolgreiches Jahr oder gar den Titel des 'Rookie of the year' für den Deutschen zu hoffen. Kaum Stürze, konstante Pace und die Konkurrenz im Griff: Seine MotoGP-Karriere hätte für Folger nicht besser starten können.

In Katar muss Folger jetzt beweisen, dass er diese Performance auch im Rennen abliefern kann. In den jüngsten Jahren hatte der Deutsche immer wieder Probleme damit, über einige Rennen hinweg konstante Leistungen zu bringen. Jetzt lassen seine guten Leistungen aus Malaysia, Australien und Katar darauf hoffen, dass Folger diese Zeiten hinter sich gelassen hat. In Katar wird er seiner ersten Zerreißprobe unterzogen.