Das sind die MotoGP-Neuheiten 2017: (01:01 Min.)

Die MotoGP-Saison 2017 steht nach langen Warten endlich vor der Tür. Am 23. März geben Valentino Rossi, Marc Marquez und Co. im Kampf um den Titel wieder Gas. Im Gegensatz zum Vorjahr wird sich in der Königsklasse jedoch einiges ändern. Motorsport-Magazin.com hat alle Neuheiten der MotoGP 2017 kompakt zusammengefasst:

Winglet-Verbot und Aerodynamik-Kampf

Der größte Unterschied zur vorherigen Saison wird ohne Zweifel das Winglet-Verbot an den MotoGP-Raketen sein. Ab dem ersten Training in Katar darf kein Team mit den Flügeln an der Außenverkleidung ihrer Bikes mehr fahren.

Um sich dennoch durch Ausnutzung der Aerodynamik einen Vorteil im Kampf um den Sieg zu verschaffen, testeten Honda, Ducati und Co. bereits die wildesten Ideen. Yamaha und Suzuki präsentierten während der Testfahrten auf Phillip Island im Februar erstmals ihre neuen Waffen in der Aerodynamik-Revolution. Mit nach innen in die Verkleidung verlegten Winglets versuchen die Japaner, die Vorteile der Flügel auch 2017 zu nutzen. Damit halten sie sich an die Regeln, denn im Reglement der MotoGP steht nur, dass Teile, die nicht in die Stromlinienform der Bikes passen, verboten sind.

Yamahas neue Verkleidung ist regelkonform, Foto: gp-photo.de
Yamahas neue Verkleidung ist regelkonform, Foto: gp-photo.de

Den revolutionärsten Schritt in der Aerodynamik-Entwicklung geht jedoch wie gewohnt Ducati. Die Roten traten unter Technik-Genie Gigi Dall'Igna die Winglet-Entwicklung los und setzten sich infolgedessen auch vehement gegen das Verbot ein. Nachdem dieses aber nicht mehr aufzuhalten war, geht Dall'Igna nun neue Wege. In Malaysia überraschte Ducati bereits mit einer ominösen Brotdose am Heck der Desmosedici, deren Funktion sie bis heute nicht erklären. In Katar teilte eine riesige neue Front-Konstruktion die Geschmäcker der MotoGP-Gemeinde.

Um den Entwicklungsdrang der Hersteller etwas einzudämmen, darf jeder Fahrer in der Saison 2017 ein Update an seiner Verkleidung ziehen. Bisher waren den Teams so viele Änderungen wie gewünscht erlaubt. Das ist nun Geschichte. Damit stehen jedem Piloten beim Saisonstart in Katar zwei Verkleidungen zur Verfügung: Die neue Version und eine Version, die bereits 2016 homologiert wurde. Zusätzlich gibt es für jeden Piloten einen neuen Kotflügel und eine Neuerung an der restlichen Verkleidung, da beide Teile als voneinander getrennt angesehen werden.

KTM als neues Werksteam

Neben dem Winglet-Verbot und dem jüngst ausgebrochenen Aerodynamik-Krieg gibt es 2017 aber auch noch andere Veränderungen in der MotoGP. Neben Yamaha, Honda, Ducati, Suzuki und Aprilia wird ein weiteres Werksteam die Königsklasse aufmischen: KTM. Die Österreicher starten ab diesem Jahr als einziges Team in allen drei Kategorien der Weltmeisterschaft und sind zumindest in der Moto3 Titelanwärter. Als Rookies sind sie in der MotoGP davon weit entfernt, allerdings hätte die Vorbereitung nicht besser laufen können.

Mit Pol Espargaro und Bradley Smith hat sich KTM zwei erfahrene Piloten ins Boot geholt, die bei der Entwicklung der RC16 helfen können. "Jedes Mal, wenn ich auf das Bike steige, kommen wir den Anderen näher", ist sich Espargaro jetzt bereits sicher. Während der letzten Testfahrten in Katar bildete die KTM-Truppe zwar das Schlusslicht, doch mit zunehmender Erfahrung dürften sich auch die Ergebnisse verbessern. Besser vorbereitet als die Österreicher kann man das Abenteuer MotoGP jedenfalls nicht starten.

KTM MotoGP Launch 2017: (04:35 Min.)

Neue Fahrerkonstellationen 2017

Ab von Espargaro und Smith, die geschlossen vom Tech3-Yamaha-Team ins Lager von KTM wechseln, gibt es in der neuen Saison viele große Fahrerwechsel. Den Anfang machte Jorge Lorenzo, der nach neun Jahren Yamaha einen Schlussstrich zog und ins Ducati-Team wechselte. Da man sich in Borgo Panigale entschied, mit Andrea Dovizioso weiterzumachen, musste Andrea Iannone gehen.

Jorge Lorenzo sieht 2017 rot, Foto: Ducati
Jorge Lorenzo sieht 2017 rot, Foto: Ducati

Sein neues Heim fand der 'Maniac' bei Suzuki. Lorenzos Platz bei Yamaha ging an Maverick Vinales, der damit die zweite Bombe der Silly Season platzen ließ. Neben Aleix Espargaro, der durch seinen Rausschmiss bei Suzuki auf Bike-Suche war und sich schließlich für die RS-GP von Aprilia entschied, gibt es auch einen Rückkehrer in der Königsklasse. Während Eugene Lavery ging, kam Karel Abraham nach nur einem Jahr in der Superbike-WM, mit dem Aspar-Team in die MotoGP zurück.

Die Rookies 2017

Neben den altbekannten Fahrern, die nur ihr Team gewechselt haben, gibt es aber auch einige Neueinsteiger in der Königsklasse. Nach dem Weggang von Pol Espargaro und Smith belegen die beiden frei gewordenen Plätze im Tech3-Yamaha-Team die Rookies Jonas Folger und Johann Zarco. Eine andere Strategie fahren die Teams von Suzuki und Aprilia. Neben Iannone und Aleix Espargaro als erfahrene Routiniers entschieden sich diese Teams dazu, nur einen Rookie ins Team zu holen. Alex Rins wird für Suzuki an den Start gehen, Sam Lowes darf nach einem Jahr Erfahrungssammeln in der Moto2 endlich auf die Werks-Aprilia steigen.

Michelin-Reifen: Das ist neu

Der Intermediate-Reifen kostete Dani Pedrosa in Aragon das Rennen, Foto: Offizieller Dani Pedrosa Fanclub/Facebook
Der Intermediate-Reifen kostete Dani Pedrosa in Aragon das Rennen, Foto: Offizieller Dani Pedrosa Fanclub/Facebook

Auch von Reifenhersteller Michelin gibt es für 2017 Neuigkeiten zu vermelden. Nach nur einem Jahr werden die Intermediate-Reifen der Franzosen wieder eingestampft. Der Grund dafür ist ganz einfach zu erklären: Zu wenig Fahrer verwendeten das Pneu in der Saison 2016. Veränderungen gibt es auch an den Hinterreifen. Statt wie bisher zwei Spezifikationen, wird es 2017 drei geben. Die letzte Veränderung betrifft lediglich die Fahrer, die an einem Wochenende sowohl durch QP1 und QP2 gehen müssen. Die beiden Piloten, die in den Qualifyings einen zusätzlichen weichen Reifen verbraten, um eine schnelle Runde zu setzen, bekommen am Samstagabend einen zusätzliches ausgehändigt, um dieses Defizit auszugleichen.