Die gute Nachricht zuerst: Valentino Rossi kann es noch! Am Samstag brauste er beim Katar-Test zu Platz zwei - so weit oben war er in der Wintertest-Saison 2017 bisher nur am ersten Tag auf Phillip Island. Doch trotz dieser Leistung will es bei den MotoGP-Testfahrten in der Wüste bisher nicht so recht laufen für den Yamaha-Piloten. Am Freitag kämpfte Rossi gleich an mehreren Fronten, am Samstag schließlich beeinträchtigte ihn ein schwerer Sturz. Die Probleme des Doktors in der Übersicht:

Rossis Probleme in Katar an Testtag 1

  • Problem 1 - Das Gefühl für die Yamaha: Zunächst einmal vermisste Valentino Rossi am Freitag das richtige Gefühl für seine Yamaha M1. Kein Wunder also, dass er kaum bis gar nicht in der Spitzengruppe auftauchte. Ohne perfektes Gefühl ist eine Fahrt am persönlichen Limit und am Limit des Materials nicht möglich. Vor allem am Kurveneingang tat sich Rossi mit seiner Yamaha schwer, wie er hinterher einräumte: "Ich bin nicht sehr zufrieden. Wir waren nicht bei 100 Prozent, denn ich hatte nicht ausreichend Gefühl, um am Kurveneingang zu pushen."
  • Valentino Rossi fehlte das richtige Gefühl für den Kurveneingang, Foto: Yamaha
    Valentino Rossi fehlte das richtige Gefühl für den Kurveneingang, Foto: Yamaha
  • Problem 2 - Die Michelin-Reifen: Hinzu kam für den Doktor noch, dass es auch beim Zusammenspiel zwischen den Michelin-Reifen und seiner Yamaha M1 haperte. Rossi machte den Vorderreifen als Problemzone aus, aus seiner Sicht ist er etwas zu weich. Dieses Manko müssen Rossi und seine Yamaha-Crew über das Setup des Motorrads wieder ausgleichen. Vor allem über die Gewichtsverteilung wollte Rossi den Vorderreifen besser ins richtige Arbeitsfenster bringen.
  • Problem 3 - Die Streckenverhältnisse: Auch äußere Einflüsse spielten eine Rolle für Rossis eher dezente Leistung am ersten Testtag. Doch in diesem Bereich war Rossi nicht alleine der Leidtragende, denn in der letzten Stunde sind Marc Marquez, Pol Espargaro, Alex Rins und Sam Lowes den Streckenbedingungen zum Opfer gefallen. Das Problem ist typisch für Katar.

    In der letzten Stunde der Testfahrten, also nach 22 Uhr Ortszeit, macht es kaum noch Sinn, auf die Strecke zu gehen. Der Grund: um diese Uhrzeit legt sich langsam Tau auf die Strecke und macht diese ungleich rutschiger. "Die Bedingungen hier in Katar ändern sich stark, deshalb werden wir morgen versuchen, unsere Arbeit fortzuführen. Ich bin immer noch nicht sehr schnell, daran müssen wir arbeiten", schüttelte Rossi mit dem Kopf.

Happy Birthday! Valentino Rossi wird 38: (00:34 Min.)

Rossis Problem in Katar an Testtag 2

Das war passiert: Am Samstag war Rossi schon stärker unterwegs. Zwar tat sich der Doktor auch weiterhin schwer, sich dauerhaft in der Spitzengruppe festzusetzen. Im Gegensatz zum Freitag reichte dieses Mal seine persönliche Bestzeit aber immerhin für Platz zwei - hinter Vinales und vor Jonas Folger. Doch auch am zweiten Testtag lief nicht alles reibungslos ab für den Doktor. Denn in der vierten Stunde stieg Rossi unsanft von seinem Motorrad ab und malträtierte dabei seinen Körper nachhaltig.

Rossis Pech bei der Sache: Beim Schlittern über den Asphalt klemmte er sich eine Hand unter dem Motorrad ein. In den letzten knapp dreieinhalb Stunden kämpfte Rossi daher unter anderem mit Löchern in seinen Fingern und einem lädierten Knie. Trotz dieses Handicaps schaffte es Rossi noch, seine persönlich schnellste Runde aus dem Ärmel zu schütteln. Dabei konnte er sogar den Rückstand auf Teamkollege Vinales im Vergleich zum Freitag etwas reduzieren. Rossi verbucht diesen Fortschritt als großen Erfolg.

Das sagte Rossi dazu: "In meinem zweiten Exit habe ich in Kurve sieben die Front verloren. Ich bin zwar ok, aber leider habe ich doch einige Schmerzen und ein paar Löcher in den Fingern. Wir haben die Pace, die Rundenzeit und auch das Gefühl. Ich habe über die Wintertests ziemlich gelitten und war nie wirklich stark, daher ist die Zeit von heute wichtig."