Honda war ja schon immer etwas eigen. Dass eigen aber auch nicht gleich gut sein muss, das bewies das Repsol-MotoGP-Werksteam mit seinem Launch in Jakarta/Indonesien. Der japanische Motorrad-Gigant verfügt eigentlich über alle erdenklichen Mittel, um eine pompöse Show abzuliefern und seine besten Motorräder spektakulär wie kein anderes Werk zu inszenieren. Möchte man meinen. Doch weit gefehlt.

Repsol-Honda-Launch: Guter Wille war da

Denn die Japaner machten sich mit einem wahren Slapstick-Feuerwerk zum Gespött der Öffentlichkeit. Der gute Wille war zwar durchaus erkennbar, was der Versuch, über Facebook live zu streamen, beweist. Doch die Umsetzung war freilich, verglichen mit der Konkurrenz, amateurhaft. Die Qualität der Streams war sowohl in Bild als auch in Ton fragwürdig. Immer wieder hing das Video oder es wurde gar ganz beendet. Als Entschuldigung könnte man hier natürlich die Netzqualität in Indonesien anführen, aber trotzdem.

Drei Mal startete man den Versuch, die Präsentation um Marc Marquez und Dani Pedrosa wieder von Neuem zu übertragen. Dass das Bild dann aber auch noch ständig verwackelt war, sorgt für fassungsloses Kopfschütteln. Eigentlich hätte Honda doch ausreichend Mittel, um seinem Kameramann wenigstens ein Stativ zur Verfügung zu stellen. Abgerundet wurde das Bild dann auch noch von einem Dani Pedrosa, der nicht sein eigenes, sondern das Bike von Marc Marquez enthüllte.

Hier präsentieren Marquez und Pedrosa ihr neues Bike: (01:48 Min.)

MotoGP-Präsentation: Die Konkurrenz macht's vor

Immerhin: Honda zeigte 2017 erstmals Live-Bilder von seiner Präsentation. In den vergangenen Jahren war dies nämlich nicht der Fall. Dass da noch nicht alles funktioniert, ist auch klar. Dennoch würde Honda ein Blick zur Konkurrenz gut tun in Sachen MotoGP-Launch. Denn Yamaha, Ducati und Suzuki haben ihre Sache wesentlich besser und professioneller gemacht. Dort wurden Live-Streams in HD-Qualität nicht nur über die teameigenen Facebook-Seiten angeboten, sondern auch via YouTube und der offiziellen MotoGP-Seite.

Replay: Yamaha stellt sein MotoGP-Team 2017 vor: (01:06:43)

Dazu engagierten Yamaha und Suzuki professionelles Personal in Form von MotoGP-Reporter Dylan Gray, der in beiden Fällen gekonnt durch die Veranstaltung führte. Die Präsentationen von Yamaha, Ducati und Suzuki folgten zudem stringent einem Roten Faden: Der Reihe nach durften die Team-Mitglieder die Fragen beantworten, zunächst die Bosse, danach die Fahrer. Honda hat in der Hinsicht also noch großen Aufholbedarf. Nach dem Launch 2017 lässt sich aber jetzt schon festhalten: Es kann nur besser werden.