Jorge Lorenzos Suche nach einem Riding Coach bleibt weiter erfolglos. Max Biaggi, langjähriger Freund Lorenzos, musste dem dreifachen MotoGP-Weltmeister nun absagen. "Es hätte die Möglichkeit gegeben. Aber ich hätte es nur gemacht, wenn es sich in meine weiteren Arbeitsabläufe integrieren hätte lassen", sagte Biaggi bei einem Event in Italien.

Biaggi steigt 2017 als Teamchef und -besitzer in den Motorradsport ein und hat damit bereits einen vollen Terminkalender. Sein Rennstall tritt in der italienischen Moto3-Meisterschaft an, deren sechs Rennwochenenden terminlich viermal mit MotoGP-Rennen kollidieren. Zumal will Biaggi auch Wildcard-Einsätze in der Junioren-WM absolvieren und parallel Strukturen für einen möglichen WM-Einstieg schaffen.

Teamchef und Riding Coach unvereinbar

All das lässt sich mit einer Funktion als Riding Coach bei Lorenzo nicht kombinieren. Denn im Normalfall ist dieser Posten dazu gedacht, dem jeweiligen Schützling an der Strecke als "Mädchen für alles" den Rücken frei zu halten, ihn zu sämtlichen Meetings zu begleiten und in jeder einzelnen Session jedes Rennwochenendes an der Box oder entlang der Strecke ein Auge auf den Schützling zu haben.

Diesen Fulltime-Job übt bei Valentino Rossi etwa Ex-250cc-Weltmeister Luca Cadalora aus, auch 500cc-Vize Randy Mamola oder neuerdings der ehemalige 125cc-Champion Julian Simon arbeiten als Riding Coaches. Bitter für Lorenzo: Bereits im Sommer erteilte Ducatis Edeltester Casey Stoner frühen Spekulationen, er könnte für Lorenzo in dieser Funktion arbeiten, eine klare Absage.

Lorenzo heiß auf Ducati-Einsatz

Lorenzo hat bei Ducati viel vor und will sich dort selbst - nach eigenen Angaben - ein Denkmal setzen. "Viele Leute haben es bei Ducati versucht, aber nur einer wurde bisher Weltmeister: Casey Stoner. Es wäre also eine besondere Auszeichnung, mit Ducati den WM-Titel zu holen", betonte der Neuzugang immer wieder.

Lorenzo gab unmittelbar nach Saisonende in Valencia zwei Tage lang sein Debüt auf der Desmosedici. Bei einem Folgetest in Jerez durfte er nicht teilnehmen, weil er noch bis Jahresende bei Yamaha unter Vertrag steht. Sein nächster Einsatz steht somit erst am 30. Januar, dem Auftakttag der Wintertests 2017, auf dem Plan.