Wer war der beste Fahrer der abgelaufenen MotoGP-Saison? Hat tatsächlich der talentierteste Pilot am Ende den WM-Titel geholt? Motorsport-Magazin.com bittet bis Weihnachten zur großen Abstimmung.

Fahrer des Jahres

Welcher Fahrer hat euch in der abgelaufenen Saison am meisten überzeugt? Zur Wahl stellen wir die Top-3 der WM-Wertung und Cal Crutchlow, der nicht nur bester Fahrer aus einem Privatteam wurde, sondern auch seine ersten beiden MotoGP-Rennen gewann. Marc Marquez überzeugte in den vergangenen Monaten mit Konstanz, kam nur in einem einzigen Rennen nicht ins Ziel (persönlicher Rekord) und krönte sich bereits drei Rennen vor Schluss in Motegi zum Champion. Valentino Rossi hingegen holte zum dritten Mal in Folge Platz zwei in der Gesamtwertung und kletterte mit seinem Sieg in Barcelona auf Platz neun der Ewigen Bestenliste der ältesten GP-Sieger der Königsklasse. Jorge Lorenzo wiederum holte vier Siege und beendete zum achten Mal in Folge die Gesamtwertung innerhalb der Top-3.

Aufsteiger des Jahres

Sie mögen vielleicht noch nicht die ganz großen Stars vom Kaliber eines Valentino Rossi oder Marc Marquez sein, doch auch ihnen gehörten 2016 hin und wieder die Schlagzeilen: Maverick Vinales, Andrea Iannone und Jack Miller gewannen in der abgelaufenen Saison allesamt ihr erstes MotoGP-Rennen. Vinales fuhr in Silverstone einen souveränen Solosieg ein und wird 2017 für seine Leistungen mit einem Aufstieg zu Yamaha belohnt. Iannone beendete wenige Wochen zuvor beim Comeback in Spielberg Ducatis sieglose Serie von 100 Rennen. Miller wiederum setzte in einem chaotischen Rennen in Assen das Glanzlicht seines Jahres.

Pechvogel des Jahres

Wo es Gewinner gibt, dort gibt es auch Verlierer. Wir haben diesmal drei Pechvögel ausgewählt, unter denen ihr wählen dürft. Zunächst wäre da Dani Pedrosa, der sich wieder einmal schwer verletzte. Beim Training in Motegi wurde er von seiner Honda abgeworfen und brach sich dabei ein Schlüsselbein - zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt, standen im Oktober doch drei Rennen binnen drei Wochen auf dem Programm, die Pedrosa allesamt verpasste.

Ebenfalls drei Rennen verpasste Bradley Smith. Der Brite nahm im August am Acht-Stunden-Rennen in Oschersleben teil, wo er sich eine Verletzung des Oberschenkels zuzog. Diese setzte ihn für die Rennen in Silverstoe, Misano und Aragon außer Gefecht und zog Smiths Leistungen bis zum Saisonfinale in Mitleidenschaft.

Andrea Dovizioso hatte zwar keine Verletzungspause, dennoch jede Menge Pech. Denn in den ersten vier Rennen des Jahres spielten ihm Gegner und Technik gleich dreimal übel mit. In Argentinien räumte Teamkollege Andrea Iannone Dovi wenige Meter vor dem Ziel im Duell um Rang zwei ab, in Austin schoss Dani Pedrosa den Italiener auf Rang drei liegend ab. In Jerez schließlich versagte die Wasserpumpe seiner Ducati. Anstatt vorne mitzumischen, lag Dovi somit nach den ersten vier Rennen völlig unverschuldet weit zurück.

Deutscher Fahrer des Jahres

Welcher Deutsche hat euch 2016 am meisten überzeugt? Philipp Öttl lieferte in der Moto3 seine bislang konstanteste Saison ab. Er holte in Austin seine erste Pole Position und bestritt erste Führungsrunden. Zu einem Podest reichte es leider nicht, zudem warf ihn eine Handverletzung samt Rennpause in Mugello zurück. Jonas Folger sorgte im Moto2-Rennen in Brünn für den einzigen deutschen Sieg 2016 und durfte bereits im Mai seinen Aufstieg in die MotoGP für das kommende Jahr verkünden.

Teamkollege Sandro Cortese hingegen bleibt auch 2017 in der Moto2 und holte auf Phillip Island seinen einzigen Podestplatz der Saison. Marcel Schrötter, der in der kommenden Saison Folger beim Dynavolt Intact Team beerbt, blieb hingegen wieder einmal ohne Top-3-Platzierung, holte mit 64 Punkten aber doppelt so viele wie im Vorjahr.

Stefan Bradl hingegen musste seinen Abschied aus der MotoGP hinnehmen. Nach nur eineinhalb Jahren bei Aprilia war Schluss. Da er das einzige Angebot zum Verbleib in der Königsklasse (Avintia Racing) ausschlug, heuerte Bradl für 2017 bei Honda in der Superbike-WM an. Für Aprilia holte er 2016 63 Punkte und sechs Top-10-Ergebnisse.