Die MotoGP konnte die Rekordzuschauerkulisse des Vorjahres in der abgelaufenen Saison beinahe halten. Pilgerten 2015 insgesamt2,7 Millionen Fans (Rekordwert) an die 18 Strecken des Rennkalenders, verfehlte man diese Marke diesmal mit 2,668 Millionen Zuschauern nur knapp. Im Schnitt wohnten jedem Event somit 147.702 Zuschauer bei, davon durchschnittlich 77.517 am Rennsonntag.

Dabei gab es zum ersten Mal seit Jahren einen Wechsel an der Spitze, denn das Österreich-Comeback der MotoGP lockte mehr Fans an die Strecke als jedes andere Rennen in der abgelaufenen Saison. 215.850 Zuschauer begaben sich im August an den Red Bull Ring, der am Rennsonntag mit exakt 95.000 Fans restlos ausverkauft war.

13 Strecken konnten im Vergleich zum Vorjahr ein Plus verbuchen, darunter etwa auch der Sachsenring. Die größten Zuwächse gab es in Mugello (+22.991 Tickets verkauft) und in Assen mit 18.350 Zuschauern mehr - wohl eine Folge der Verlegung des Rennens von Samstag auf Sonntag.

Ein kleines Minus von 500 Zuschauern weniger musste Phillip Island hinnehmen. Auch das Finale in Valencia war mit einem Minus von 14.495 Zuschauern schlechter besucht als im Vorjahr. Damals wurde zum Titelshowdown zwischen Jorge Lorenzo und Valentino Rossi allerdings auch eine Zusatztribüne aufgebaut, die 2016 nicht errichtet wurde.

Jerez und Brünn mit deutlichem Rückgang

Zwei Sorgenkinder gibt es dennoch: In Jerez, im Vorjahr noch das zweitbestbesuchte Rennen, halbierte sich die Zuschauerzahl. In Brünn gingen die Ticketverkäufe um über ein Viertel zurück. Das dürfte einerseits eine Folge des schlechten Wetters am Rennsonntag sein (es kamen nur rund 10.000 Fans mehr als am Samstag), andererseits aber auch eine Folge des Österreich-Comebacks.

Das Rennen auf dem Red Bull Ring fand nur eine Woche vor jenem im Brünn statt. Die beiden Strecken liegen nur rund drei Stunden Autofahrt voneinander entfernt und traditionell pilgerten viele Österreicher zu dem Event nach Tschechien. Im Vorjahr war Brünn mit fast 250.000 Zuschauern noch Spitzenreiter, 2016 reichte es nur noch zum fünften Platz.

Traditionell am schlechtesten besucht ist der Saisonauftakt in der Wüste vor Doha. Nicht einmal 25.000 Zuschauer wohnten dem Rennen in Katar bei, was dennoch ein dickes Plus von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Insgesamt wurde 2016 an drei Rennwochenenden die Marke von 200.000 Fans geknackt, vier Strecken vermeldeten am Rennsonntag eine Zuschauerzahl von über 100.000.