Kaum ist es während einer gesamten Trainingssession warm und trocken, ist ein Mann nicht zu schlagen: Jorge Lorenzo. An seinem letzten Yamaha-Wochenende nahm er den Konkurrenten im zweiten Freien Training fast drei Zehntelsekunden ab.

Die Platzierungen: Lorenzo machte sofort da weiter, wo er im ersten Training aufgehört hatte, und brannte eine schnelle Runde nach der anderen in den Asphalt. Marquez und Rossi zeigten sich zwar ebenfalls stark, mussten sich aber dahinter einordnen. Schon vor Sessionhalbzeit kam Lorenzo bis auf eine Zehntel an seine Bestzeit aus dem ersten Training heran.

Elf Minuten vor Schluss aber setzte Marquez ein Ausrufezeichen: Mit 1:30.986 nahm er Lorenzo die Spitzenposition ab, in der folgenden Runde drückte er seine Zeit sogar auf 1:30.710. Zwei Minuten vor Schluss kam Vinales bis auf fünf Hundertstel an Marquez heran, doch dann packte Lorenzo den Hammer aus und knallte eine 1:30.463 hin.

An dieser Marke von Lorenzo bissen sich alle Konkurrenten die Zähne aus. Marquez blieb Zweiter vor Vinales und Pol Espargaro. Dovizioso fuhr die schnellste Ducati auf Rang fünf vor Aleix Espargaro und Iannone. Rossi wurde noch bis auf Rang acht zurückgereicht, ebenfalls in die Top Ten ging es für Petrucci und Pedrosa. Bradl fuhr eine unspektakuläre Session, die er auf Rang 16 mit 1,6 Sekunden Rückstand beendete. Kallio schraubte auf der KTM weiter an seiner Zeit, über Rang 22 mit 3,1 Sekunden Rückstand kam er allerdings noch nicht hinaus.

Die Zwischenfälle: Bei nahezu idealen Bedingungen blieb das Fahrerfeld lange von Stürzen verschont. Nur Rossi hatte einige Minuten vor Schluss nach einem Verbremser in der ersten Kurve eine Schrecksekunde, konnte aber dank der großzügig asphaltierten Auslaufzone einen Crash vermeiden. Im letzten Zeitenansturm erwischte es dann doch noch jemanden: Yonny Hernandez crashte in Turn 12, blieb aber wohl unverletzt.

Das Wetter: Besser hätte das Wetter zur zweiten MotoGP-Session in Valencia kaum sein können: Strahlender Sonnenschein, wolkenloser blauer Himmel und dazu 21 Grad an der Luft und 27 Grad auf dem Asphalt.

Die Analyse: Endlich warmer, trockener Asphalt, genau die Bedingungen, die Lorenzo liebt. Prompt liefert er wie ein Roboter Hammerzeiten ab. Kaum setzte sich Marquez an die Spitze, konnte Lorenzo kontern. Rossi fehlt durch seinen Defekt vom Vormittag wichtige Trainingszeit, Kallio kann sich beim KTM-Debüt stetig steigern.