Das Saisonfinale der MotoGP zieht viele große Namen nach Valencia. Unter anderem auch den ehemaligen MotoGP-Champ Casey Stoner. Der Australier verband den Auftritt auf der EICMA für Arbeitgeber Ducati mit dem Saisonfinale einige Tage später. "Ich werde dieses Wochenende in Spanien sein, um das letzte Rennen der Saison zu verfolgen", erklärt Stoner gegenüber 'GPOne'. "Später sehe ich mir dann auch das Debüt der GP17 bei den Testfahrten an."

Ob Stoner selbst bei den Vorsaison-Testfahrten für 2017 aufs Bike steigt, ist noch nicht entschieden. In diesem Jahr mischte der Australier bei den Tests in Sepang Anfang Februar mit und konnte sich noch immer mit der hochkarätigen Konkurrenz messen. "Ich weiß noch nicht, ob ich in Sepang das neue Bike testen werde. Das werden wir in den kommenden Tagen entscheiden, wahrscheinlich an diesem Wochenende", kommentiert Stoner in Sachen Testfahrten 2017.

Der Faktor Lorenzo

Laut Stoner selbst ist es die Neugier, das mitentwickelte Motorrad auf der Strecke zu sehen, die ihn nach Valencia zieht. Allerdings wird dort Ducati-Neuzugang Jorge Lorenzo dort zum ersten Mal auf der Desmosedici GP Platz nehmen. Stellt man Stoner Lorenzo vielleicht absichtlich beiseite, um ihm die Eingewöhnungsphase leichter zu machen? "Nein, Jorge und ich hatten keine Gelegenheit, miteinander zu sprechen. Ich glaube auch nicht, dass er irgendwelche speziellen Hinweise braucht", wischt Stoner diese These vom Tisch, räumt aber gleichzeitig ein: "Natürlich wäre ich gerne bereit ihm zu helfen, sollte er Fragen haben. Aber er ist ein großartiger Fahrer und ich überzeugt, dass er den größtmöglichen Einsatz zeigen wird."

Casey Stoner testete für Ducati bereits in Malaysia, Katar und Österreich, Foto: Ducati
Casey Stoner testete für Ducati bereits in Malaysia, Katar und Österreich, Foto: Ducati

Die Desmosedici GP17

Stoner ist davon überzeugt, das Lorenzo zum bestmöglichen Zeitpunkt in die Ducati-Familie wechselt. Der ehemalige Weltmeister schwärmt in den höchsten Tönen von der Arbeit in Borgo Panigale und der neuen Maschine. "Das Bike hat sich sehr verbessert und ist ohne Zweifel unter den Besten", ist sich Stoner sicher. Die Favoritenrolle hat Lorenzo damit aber noch lange nicht sicher. In dieser Rolle sieht Stoner auch im kommenden Jahr den amtierenden Weltmeister Marc Marquez. Doch auf den wichtigsten Aspekt hat laut Stoner niemand einen Einfluss. "Wir können unsere Entwicklung nur von Michelin abhängig machen, aber das geht nicht nur uns so", erläutert der Ducati-Testpilot. "Natürlich ist auch das Verhalten des Bikes wichtig, aber die Reifen sind der größte Aspekt."

Die erfolgreichste Saison seit langem mit einem dritten und letzten Sieg in Valencia zu beenden, wäre für das Ducati-Team mit Sicherheit ein weiterer Motivationsschub in die Saison 2017. Während Andrea Iannone nach seinem verletzungsbedingten Ausfall noch immer nicht bei 100 Prozent Fitness ist, zeigte Andrea Dovizioso mit seinem Sieg in Sepang zuletzt, zu welchen Leistungen er fähig ist. Auf einen weiteren Sieg in rot setzen will Stoner allerdings nicht. "Es ist schwer zu sagen, ob Ducati in Valencia ein drittes Mal gewinnen kann. Manchmal kommen Siege unerwartet", grübelt Stoner. "Die Leistungen des Bikes sind bestens, aber Valencia ist eine sehr spezielle Strecke. Wir werden sehen, was passiert."