Das Team von Pramac Racing bekommt für die Saison 2016 eine GP17 von Ducati, das andere Motorrad wird eine GP16 sein. Ob die begehrte GP17 von Danilo Petrucci oder Scott Redding gefahren wird, ist aktuell noch völlig offen. Die Teamleitung lässt allein sportliche Ergebnisse entscheiden. Vor dem Rennen von Brünn wurde der Zähler im inoffiziellen Duell Petrucci gegen Redding auf null gestellt, wer am Ende des Jahres mehr Punkte hat, bekommt das neue Motorrad. Vor dem Aragon-GP durfte sich Petrucci über einen schönen Vorsprung freuen. 21:2 stand es da in WM-Zählern für ihn.

Der Italiener hatte also wenig Grund, schon in Runde eins des Aragon-Rennens im Kampf um Rang neun gegen Redding mit voller Brutalität vorzugehen. Und tat es doch. In Kurve sieben berührte er seinen Teamkollegen bereits ohne schlimmere Folgen, in Turn 12 schoss er Redding aber schließlich klassisch ab. Redding konnte nach dem Sturz zwar das Rennen fortsetzen, die Chance auf ein zählbares Resultat war aber natürlich dahin. Am Ende landete er auf Rang 19.

Redding war nach der Stallkollision stinksauer, Foto: Milagro
Redding war nach der Stallkollision stinksauer, Foto: Milagro

Petrucci sah die Schuld für den Crash nicht bei ihm, sondern bei seiner Ducati. "Ich hatte von der ersten Kurve an Probleme mit dem Motorrad und konnte einfach nicht richtig bremsen", rechtfertigte er sich. Eine Erklärung, der Redding wenig abgewinnen konnte. "Ja, natürlich. Der Grund war sein scheiß Gehirn", schimpfte der Brite, der zu einem verbalen Kinnhaken für Petrucci ausholte.

Redding startet Wutrede gegen Petrucci

"Die Tatsache, dass mich mein eigener Teamkollege abgeschossen hat, kotzt mich an. Meine Verkleidung war kaputt, der Lenken verbogen und ich hatte an mehreren Stellen Schmerzen. Ich bin einfach enttäuscht. Dem Teamkollegen gibt man normalerweise zehn Prozent mehr Platz. Es war nicht einmal die erste Kollision, er hat mich schon in Kurve sieben berührt. Mir war klar, dass er es wieder hart versuchen wird, also habe ich ihm in Turn 12 lange Raum gelassen. Als wir dann in maximaler Schräglage waren - Boom! Und schon bin ich am Kerb gestürzt.

Ich bin stinksauer auf ihn. Er ist auch nicht zu mir gekommen, um sich zu entschuldigen. Ich habe jeglichen Respekt für ihn als Fahrer verloren. Er ist grundsätzlicher ein netter Kerl, aber manchmal hat er einfach kein beschissenes Hirn. Es nicht das erste Mal, dass sich jemand darüber beschwert, dass er von Danilo abgeschossen wurde. Er macht seine Angriffe sehr spät, extrem tief in der Kurve. Das ist unfair. Man hat das am Red Bull Ring gegen Laverty gesehen. Da war es völlig unmöglich, zu überholen. Heute war es genau der gleiche Scheiß", wetterte Redding.

Rennleitung bestraft Petrucci

Die Rennleitung stand jedenfalls auf der Seite von Redding und brummte Petrucci eine Ride-Through-Penalty auf, womit auch sein Rennen - er wurde 17. - zerstört war. "Das macht zwei Strafen in fünf Rennen. So etwas sagt schon viel aus", fühlt sich Redding bestätigt. Er ist nun entschlossen, im Pramac-Stallkrieg auch eine härtere Gangart an den Tag zu legen: "Wenn er sowas mit mir macht, werde ich dasselbe mit ihm tun."