Stefan Bradls Rennen beim San Marino GP in Misano ging wegen der Kämpfe an der Spitze etwas unter. Dabei sollte auch Bradls Leistung Anerkennung finden. Was auf den ersten Blick nach einer relativ langweiligen Fahrt auf Platz zwölf im Ziel aussieht, entpuppte sich nach dem Rennen als wahrer Kraftakt. Denn die Performance des Aprilia-Piloten litt nicht nur unter dem schon nach dem Qualifying angesprochenen Entwicklungs-Chaos im Team. Im Rennen selbst bekam der Deutsche dann auch noch Probleme mit der MotoGP-Volkskrankheit Armpump.

Misano: Bradl wird von Armpump heimgesucht

Am Start konnte Bradl von Platz 13 aus eine Position gutmachen und damit seinen Teamkollegen Alvaro Bautista hinter sich lassen. Dort hielt sich der Deutsche zwölf Runden lang, ehe bei ihm schließlich die Probleme mit Armpump akut wurden. "Ich habe dann auch ein bisschen Probleme gehabt mit dem Arm, also es hat leicht angefangen mit Armpump und dann habe ich gewusst: Wenn ich noch mehr mache, dann macht der Muskel ganz zu. Gott sei Dank habe ich das noch einigermaßen in Griff bekommen", relativierte Bradl seine Probleme nach dem Rennen etwas.

Stefan Bradl klagte über Armpump, Foto: Aprilia
Stefan Bradl klagte über Armpump, Foto: Aprilia

Dadurch war für Bradl auch kein Angriff auf Danilo Petrucci möglich, der nur sieben Zehntelsekunden vor dem Aprilia-Piloten ins Ziel gekommen ist. Petrucci bildete im mittleren Renndrittel einen Dreierpulk gemeinsam mit dem Aprilia-Duo Bradl und Bautista. Im Gegensatz zum Spanier fehlten Bradl die Mittel, um Petrucci hinter sich zu lassen. Unterm Strich kann sich der Deutsche aber mit dem Ergebnis anfreunden: "Ich war dann lange Zeit hinter Petrucci und es hat für mehr nicht gereicht. Das Wochenende geht in Ordnung, es sind ein paar Punkte."

Bradl tadelt erneut Entwicklungs-Chaos bei Aprilia

Leicht verärgert war Bradl aber immer noch wegen des Entwicklungs-Chaos bei Aprilia, welches er schon nach dem Qualifying monierte. Das wirkte sich nämlich negativ aus beim Herausarbeiten des Renn-Setups. "Mit dem ganzen Hin und Her, ein Chassis da, ein anderer Motor da, das langweilt mich einfach. Das ist ein bisschen schade, weil Aprilia müsste da etwas mehr auf Zack sein. Sowas wie Silverstone, dass ein Chassis kaputt geht, das kann immer mal passieren. Aber dann muss man einfach besser vorbereitet sein", nimmt Bradl seinen Arbeitgeber in die Pflicht.

Allerdings ist Bradl nach dem Rennen milder gestimmt und sieht wegen seines Freitagscrashs auch bei sich selbst eine Mitschuld: "Es war ein schlechter Motor in einem schlechtem Chassis, und damit bin ich das Rennen gefahren. Da bin aber schon auch ich Schuld im Prinzip." Für diese schwierigen Umstände hat sich Bradl aber noch achtbar aus der Affäre gezogen. In zwei Wochen haben Bradl und Aprilia wieder die Chance, um Punkte zu kämpfen. Dann startet die MotoGP im Motorland Aragon.