Jorge Lorenzo ist zurück auf Pole Position. Zum ersten Mal seit Le Mans und zum überhaupt erst dritten Mal in dieser Saison entschied der amtierende Weltmeister ein Qualifying für sich. Am Ende verwies er in einer neuen Rekordzeit von 1:31,868 Valentino Rossi auf den zweiten Rang. Dabei fing der Stint zur Rekordrunde mit einem kleinen Wortgefecht mit Marc Marquez an.

"Wir sind zugleich aus der Box gestartet, aber ich wollte frei fahren. Daher habe ich ihm angezeigt, er soll weg fahren oder mich ziehen lassen. Er hat dann gestoppt und ich hatte frei Bahn", erklärte Lorenzo die Situation in der Boxenausfahrt. Ganz so freundlich lief die Aktion aber nicht ab, denn Lorenzos Geschimpfe goutierte Marquez indem er ihm den Vogel zeigte.

Zwei Pole-Runden von Lorenzo

Doch von dem Geplänkel ließ sich Lorenzo nicht abbringen und zauberte eine tolle Runde aus dem Hut. "Man hat ja immer den Eindruck, dass die letzte Pole-Runde die beste Pole-Runde seines Lebens war. Aber diesmal habe ich ja sogar zwei großartige Zeiten gesetzt", so Lorenzo. Tatsächlich hätte auch seine zweitschnellste Runde zur Pole gereicht und die drittschnellste immer noch zu Rang zwei hinter Rossi.

Unmut von Fans zog sich Lorenzo dennoch wieder zu, denn auf der Rekordrunde war er einmal grenzwertig am Track Limit - wegen dem einigen Fahrern eine Rundenzeit gestrichen worden war - unterwegs. Renndirektor Mike Webb gab am Nachmittag aber Entwarnung und erklärte, dass man Lorenzo trotz mehrfachen Videostudiums keine eindeutige Verletzung des Track Limits nachweisen konnte.

Lorenzo gibt sich zurückhaltend

Schießt sich für Lorenzo am Sonntag der Kreis? Denn seinen letzten Sieg holte er ausgerechnet in Italien, als er zuletzt in Mugello triumphierte. Danach stürzte er in die bislang schlimmste Formkrise seiner Karriere, die ihn in den Sommermonaten aus dem Titelrennen katapultierte. Am Samstag gab er sich noch zurückhaltend.

"Ich hatte in etwa die gleiche Pace wie Marc (Marquez). Im Qualifying lief es mit weniger Sprit gut und ich konnte härter ans Limit pushen", so Lorenzo. "Wie es im Rennen aussehen wird, kann man aber nicht sagen. Wir wissen noch nicht einmal, für welche Reifenwahl wir uns entscheiden sollen."