Marc Marquez startet beim Großbritannien-GP der MotoGP in Silverstone von Position fünf aus ins Rennen. Eigentlich ist die zweite Reihe keine schlechte Ausgangslage. Doch es hätte für Marquez noch etwas besser laufen. Denn das Qualifying stand für den Repsol-Honda-Pilot unter keinem besonders guten Stern. Zuerst griff Marquez beim Setup daneben, dann beendete er das Qualifying nach einem Sturz in Copse Corner auch noch vorzeitig.

Dabei begann der Tag für Marquez mit einem positiven Gefühl und vor allem mit der Bestzeit am Vormittag im dritten freien Training. "Gestern waren wir etwas besorgt, weil es für das FP4 und für das Qualifying eine Chance auf Regen gab, und wir beim Setup etwas daneben lagen. Aber im FP3 ist uns ein großer Schritt nach vorne gelungen. Wir haben viel am Bike verändert und ich habe mich viel besser gefühlt. Dazu waren unsere Zeiten schnell und konstant", freute sich Marquez.

Änderung vor Quali bringt Marquez auf Verliererstraße

Mit dem einsetzenden Regen aber nahm das Unheil für Marquez seinen Lauf. Ohne Not änderten der Spanier und seine Crew nach dem FP4 nochmals das Setup an der Honda #93 - und das war der entscheidende Fehler. Auf der Strecke machte sich das sofort in negativer Hinsicht bemerkbar: "Ich habe sofort gespürt, dass die Änderung nicht gut funktioniert. Aber in den 15 Minuten Qualifying musst du einfach draußen bleiben und versuchen, dich zu verbessern", beschrieb Marquez sein Dilemma.

Zunächst lief es jedoch gut für Marquez. Der Spanier hielt gut mit den schnellsten Fahrern mit und lag lange Zeit auf Kurs erste Reihe. Am Ende übertrieb es Marquez jedoch und bezahlte mit dem Sturz in Copse. "Ich bin eine mehr oder weniger schnelle Runde gefahren, und als ich gesehen habe, dass das schon eine gute Zeit war, habe ich versucht, zu pushen. Aber dann bin ich gestürzt", erklärte Marquez. Ein ärgerliches Missgeschick, denn so konnten ihn Maverick Vinales und Dani Pedrosa am Schluss noch überholen.

Das ist selten geworden: Marquez hinter Pedrosa, Foto: Repsol
Das ist selten geworden: Marquez hinter Pedrosa, Foto: Repsol

Reifen großes Fragezeichen für Marquez vor Silverstone-GP

Marquez gilt aber immer noch als einer der Siegfavoriten für das Rennen am Sonntag, auch wenn alle bei der Frage nach dem Kräfteverhältnis noch etwas im Dunkeln tappen. Marquez erklärt, warum: "Das einzige Fragezeichen für alle sind die Reifen. Keiner ist mehr als zehn oder zwölf Runden auf einem Satz gefahren und das bedeutet, dass wir noch nicht wissen, welchen Hinterreifen wir verwenden sollen. Die härtere Option könnte zwar konstanter sein, aber auch da ist der Drop groß. Wir werden schauen, wie wir das managen können."

Dass Marquez trotzdem um den Sieg mitkämpfen wird, steht außer Frage. Auch wenn er die Erwartungen für das Rennen etwas nach unten schraubt: "Wir wissen nicht, welche Pace die anderen gehen können. Aber ich glaube, wir können um den Sieg kämpfen. Mein Hauptziel aber wird das Podium sein. Wenn aber alles stimmt, warum dann nicht um den Sieg kämpfen? Ich werde es zumindest versuchen." Einzig ein Sturz wie im Qualifying könnte Marquez daran hindern.