Erstmals an diesem Wochenende musste das MotoGP-Feld mit einer nassen Strecke zurecht kommen. Lange Zeit sah es so aus, als würde Ducati unter diesen Bedingungen dominieren. Ganz zum Schluss jedoch holte sich Marquez die Bestzeit. Der Repsol-Honda-Pilot drehte eine Runde von 2:17.678 und verdrängte damit in letzter Sekunde Andrea Dovizioso von der Spitze.

Die Platzierungen: Im ersten Run dominierte erwartungsgemäß Ducati das Geschehen. War es zunächst Danilo Petrucci, der die Bestzeiten vorlegte, so übernahm nach gut zehn Minuten Andrea Iannone die Führung. Neben Petrucci tauchten auch andere Kunden-Ducatis immer wieder in der Spitzengruppe auf. Zur Halbzeit lag Iannone mit einer 2:18.262 vorne, dahinter reihten sich Marc Marquez, Cal Crutchlow und Andrea Dovizioso ein. Jorge Lorenzo lag auf Platz elf, Stefan Bradl auf Position 17.

Mit knapp zehn Minuten auf der Uhr attackierten Eugene Laverty und Dani Pedrosa. Laverty kletterte auf Rang drei hinter Iannone und Crutchlow, Pedrosa kam kurz danach als neuer Zweiter über die Linie. Sechs Minuten vor dem Ende übernahm Pedrosa sogar die Führung. Drei Minuten vor dem Ende setzte sich Marquez in Front, Dovizioso übernahm Rang zwei. Doch auf immer trockener werdender Strecke purzelten die Zeiten bis zum Ende der Session nochmals deutlich.

Am Ende holte sich Marquez in letzter Sekunde die Bestzeit und verwies Dovizioso, Crutchlow, Pedrosa und Iannone auf die Verfolgerplätze. In die Top-10 schafften es zudem Valentino Rossi, Jorge Lorenzo, Eugene Laverty, Hector Barbera und Jack Miller. Stefan Bradl wurde 18. und befindet sich damit im Suzuki-Sandwich zwischen Maverick Vinales und Aleix Espargaro.

Die Zwischenfälle: Zur Halbzeit der Session ging Scott Redding zu Boden, der Brite blieb dabei aber zum Glück unversehrt. Reddings Crash ereignete sich in Turn 12, im Gegensatz zu seinen Kollegen verlor der Brite aber nicht die Front, sondern das Heck. Kurz vor Schluss ist auch Esteve Rabat gestürzt. Ihn hat es in Club Corner erwischt. Einen haarigen Moment hatte Danilo Petrucci ganz am Ende zu überstehen, als er ausgangs Luffield auf den weißen Strich kam und beinahe abflog.

Das Wetter: Mittlerweile hat es zu regnen begonnen über dem Silverstone Circuit - nicht gerade optimale Bedingungen für das MotoGP-Feld, um die Bikes auf das Rennen vorzubereiten. Die Lufttemperatur betrug kühle 16 Grad Celsius, auf der Streckenoberfläche wurden 18 Grad Celsius gemessen. Der Wind spielte mit Geschwindigkeiten von unter 10 km/h eine untergeordnete Rolle.

Die Analyse: Nach einer verregneten Session sind wir klüger wie zuvor. Noch immer gelten die Top-3 in der WM, Marquez, Lorenzo und Rossi, sowie Iannone und Vinales als Favoriten auf den Sieg. Im Nassen dürfte neben den Ducatis auch Marquez große Chancen haben. Jorge Lorenzo tat sich lange Zeit schwer und wurde erst dann wieder schneller, als die Strecke trockener wurde. Suzuki ging im Nassen jedoch komplett unter.