Sein persönliches Ziel hat Valentino Rossi beim Österreich-GP auf dem Red Bull Ring verfehlt. Der Doktor konnte zwar gemeinsam mit Teamkollege Jorge Lorenzo mit den Werks-Ducatis mithalten. Am Ende musste das Yamaha-Duo aber doch abreißen lassen, sodass Rossi und Lorenzo die Plätze drei und vier unter sich ausmachten. In diesem Duell zog Rossi schließlich den Kürzeren. Statt des erhofften Podiums wurde es am Ende also nur Rang vier in Spielberg. Mit sich und seinem Bike war Rossi auch nicht wirklich zufrieden.

"Schade, dass wir nicht wirklich um das Podium kämpfen konnten. Aber leider waren die Bedingungen im Rennen sehr schwierig für alle. Ich hatte Schwierigkeiten damit, Geschwindigkeit in den Bremszonen abzubauen, und auch am Kurvenausgang hatte ich es nicht leicht. Die Situation hatte ich also nicht zu 100% unter Kontrolle. Wenn ich überholen wollte, dann hätte ich zu viel riskieren müssen", lautet daher Rossis Fazit nach 28 für ihn teils frustrierenden Rennrunden.

Bremsen und Reifen behindern Rossi am Red Bull Ring

Dabei hatte der Österreich-GP für den Doktor ganz gut begonnen. Sofort konnte er sich in der Top-6-Gruppe festsetzen und dabei zu Rennbeginn einige Attacken auf die Ducatis vor ihm reiten. Doch hier wurde schon ersichtlich, welche Mühe Rossi hatte, sein Bike in den heiklen Zonen abzubremsen. Besonders deutlich wurden diese Probleme sichtbar, als Rossi in Runde vier Andrea Dovizioso in der Remus-Kurve ausbremsen wollte, dabei aber weit ging und letztlich noch einen Platz gegen Marc Marquez einbüßte.

Die Veränderungen, die Rossi und seine Crew an der Yamaha vornahmen, um die Haltbarkeit der Reifen zu erhöhen, gingen also drastisch auf Kosten der richtigen Bremsbalance, wie der Doktor analysierte: "Um die Haltbarkeit der Reifen zu erhöhen, haben wie die Balance des Bikes verändert, dadurch hatte ich aber beim Bremsen immer Probleme. Ich habe oft angegriffen, aber die Front hat blockiert und ich konnte nicht anhalten und musste zu viel riskieren. Außerdem hatten wir Probleme mit den Temperaturen an der Bremse, also boten die Bremsen auch nicht die optimale Performance", beklagte Rossi.

Wichtig für Rossi: Marc Marquez kam hinter ihm ins Ziel, Foto: Yamaha
Wichtig für Rossi: Marc Marquez kam hinter ihm ins Ziel, Foto: Yamaha

Rossi nimmt zwei positive Dinge aus Spielberg mit

Doch nicht nur die Bremsen wollten nicht so wie Doktor. Auch der Vorderreifen funktionierte für Rossi nicht wie gewünscht. "Der Grip vorne war das noch größere Problem", zählte Rossi weiter auf. So war es auch nicht möglich, am Ende Lorenzo im Kampf um Platz drei noch zu attackieren. Viel mehr sah es in der Schlussphase am TV nach einem Yamaha-Formationsflug aus. "Jedes Mal, wenn ich Jorge näher gekommen bin, habe ich Fehler gemacht, und am Ende sind wir als Vierter ins Ziel gekommen", so Rossi. Doch Rossi nimmt auch positive Aspekte aus dem Rennen in Spielberg mit.

Erfreulich war für ihn beispielsweise der geringe Rückstand auf Renn-Sieger Andrea Iannone im Ziel, womit man vor dem Rennen nicht unbedingt rechnen konnte: "Hier nur drei Sekunden hinter Ducati ins Ziel zu kommen, ist ein großartiges Resultat", freut sich Rossi. Und auch in der WM konnte Rossi minimalen Boden auf Spitzenreiter Marquez gut machen: "Es war gut, vor Marquez ins Ziel zu kommen. So müssen wir jetzt weiter machen", gibt der Doktor vor. Die nächste Chance eröffnet sich ihm schon in einer Woche beim GP in Brünn.