Darauf hat die MotoGP gewartet. Im Qualifying auf dem Red Bull Ring konnten Andrea Dovizioso und Andrea Iannone zum ersten Mal beweisen, ob ihre Favoritenrolle wirklich gerechtfertigt ist. Das Ergebnis: Und ob! Andrea Iannone sicherte sich die Pole und feierte im Parc Ferme mit niemand anderem als Valentino Rossi, der auf Rang zwei fuhr und damit die Werks-Ducatis spaltete.

Die Platzierungen Q2: Einer der ersten Piloten, die im zweiten Qualifying auf die Strecke gingen, war Marc Marquez. Der Honda-Pilot hatte sich zuvor im dritten Freien Training die Schulter ausgekugelt und kehrte bereits zum FP4 zurück. Zu schlagen galt es die Ducatis. Andrea Dovizioso legte auch gleich vor und holte mit 1:23.668 die vorläufige Bestzeit. Andrea Iannone und Jorge Lorenzo warteten nicht lange und verdrängten Dovizioso auf Rang drei. Marc Marquez hielt die Welt ein weiteres Mal in Atmen, als er sein Bike mit dem Ellenbogen vor dem Wegrutschen bewahrte.

Sechs Minuten vor Schluss ging Dovizioso wieder in Führung, mit Teamkollege Iannone als Rückendeckung. Lorenzo, der das ganze Wochenende über schwächelte, blieb damit auf Rang drei hängen. Doch nicht für lange, anderthalb Minuten vor Schluss brach Lorenzo seinen bisherigen Spielberg-Fluch und holte sich die vorläufige Pole. Valentino Rossi und Marc Marquez rutschten derweil auf die Ränge sechs und sieben. Nur Sekunden vor Session-Ende wurde es nochmal richtig spannend, denn nicht nur die Ducatis, sondern auch Rossi und Marquez drehten nochmal auf.

Der Kampf war hart, doch am Ende war es 'Maniac' Iannone, der sich die Pole griff. Rossi zauberte eine Bestzeit aus dem Nichts hervor, die ihn auf Rang zwei hob. Doviziosos Zeit reichte für einen dritten Rang, Lorenzo wurde auf vier zurückgeschoben. Marquez hielt sich auf fünf vor Vinales, Crutchlow und Redding. In die Top-10 schafften es Aleix Espargaro und Hector Barbera. Eugene Laverty und Dani Pedrosa hatten auf Rang elf und zwölf das Nachsehen.

Die Platzierungen Q1: Eugene Laverty war nach seinem Top-10-Ergebnis aus dem vierten Freien Training zusätzlich motiviert und beendete als erster Pilot seine Outlap. Wie gewohnt waren alle Piloten gleich zu Beginn schnell unterwegs, am Ende war es jedoch Danilo Petrucci, der sich die vorläufige Bestzeit sicherte. Laverty schlief ebenfalls nicht und hielt sich auf Rang zwei, bis Cal Crutchlow ernst machte und ihn auf Rang drei verdrängte. Zumindest solange, bis die Rennleitung seine Rundenzeit strich und Laverty damit seinen Platz zurückgab. Petrucci toppte derweil seine eigene Bestzeit erneut.

Crutchlow ließ den Fehler nicht auf sich sitzen und setzte drei Minuten vor Schluss wieder zu einer schnellen Runde an. So schnell, dass er auch gleich Petrucci von der Spitzenposition verdrängte. Augenblicke später kam es noch dicker für Petrucci, als auch noch Laverty ihn aus den Top-2 schmiss. Der Italiener schlug zurück und holte sich erst die Spitzenposition, dann den zweiten Rang wieder, da Crutchlow nochmals schneller war. Eine halbe Minute vor Session-Ende griff Bradley Smith nach einem Platz im zweiten Qualifying, verpasste ihn aber knapp und landete auf Rang drei.

In der allerletzten Sekunde gelang Laverty dann das Wunder. Er holte sich vor Crutchlow die Bestzeit und zog zum ersten Mal in seiner MotoGP-Karriere ins zweite Qualifying ein. Crutchlow wurde Zweite. Petrucci, Smith und Pol Espargaro verpassten die zweite Session fast. Stefan Bradl beendete die Session als Elfter.

Die Zwischenfälle: Jack Miller stürzte in Kurve vier in seiner ersten Fliegenden Runde. Der Australier trug keine Verletzung davon, für sein restliches Qualifying kam dieser Sturz jedoch denkbar ungünstig.

Das Wetter: Mittlerweile ist es richtig warm. Ganze 24 Grad hat es zur MotoGP-Qualifying-Session. Rekord an diesem Wochenende. Ein paar Wolken hängen am Himmel über dem Red Bull Ring, die stören das Geschehen auf der Strecke aber nicht weiter.

Die Analyse: Der Red Bull Ring ist Ducati-Land, das haben Iannone und Dovizioso eindrucksvoll bewiesen. Doch Rossis Fabelzeit unterstreicht mal wieder das alte MotoGP-Gesetz, dass man den Doktor einfach niemals unterschätzen darf. Sollte das Wetter morgen mitspielen, könnte aber auch Lorenzo aus seinem Formtief zurückfinden.