"Diese Strecke ist gefährlich. Sie ist scheiße und ich mag sie überhaupt nicht!" Cal Crutchlow startete am Freitag nach den MotoGP-Trainings eine flammende Wutrede gegen den Red Bull Ring. Der Grund: Zu nahe Mauern, asphaltierte Auslaufzonen und gefährliche Kurvenkonstruktionen.

"Im Prinzip müsste man hier in allen zehn Kurven etwas verändern", erklärte Crutchlow. Schon nach dem Test im Juli hatten einige Fahrer ihre Bedenken gegenüber dem Layout der österreichischen Traditionsstrecke geäußert. Und tatsächlich gab es am Freitag in den Trainings einige Stürze. Stefan Bradl etwa kam auf der Geraden zwischen den Kurven 3 und 4 zu Sturz, Dani Pedrosa, Aleix Espargaro und Eugene Laverty stürzten ebenfalls heftig.

Bradl mit seltsamem Sturz

"Genau der Sturz von Stefan Bradl ist das Problem. Denn man kann hier auch ganz leicht auf der Geraden crashen", so Crutchlow. Bradl erklärte seinen Sturz am Nachmittag: "Es war seltsam. Wir haben eine brandneue Bremsanlage benutzt, die noch mehr Reibung hat. Dadurch ist das Vorderrad an dieser Stelle beim Wheelie sofort stehen geblieben. Als es dann bei diesen niedrigen Temperaturen wieder aufkam, war ich sofort weg."

Dabei wurde die Strecke im Vorfeld mehrfach von den Sicherheitsbeauftragten der MotoGP inspiziert und mit dem Umbau der Schlusskurve - sie wurde durch eine Kerb-Versetzung enger gemacht - auch bereits eine Maßnahme gesetzt.

Crutchlow klar gegen Red Bull Ring

Crutchlow vermutet aber, dass Red Bull und Dorna die Rückkehr an den Ring ohne Rücksicht auf Verluste durchboxen wollten. "Ich bin mir sicher, dass sie die Problemzonen erkannt haben, aber sie mussten diesen Grand Prix einfach absegnen. Doch diese Strecke ist nicht gut für uns und wir sollten hier nicht fahren", stellte der Brite klar.

Sturzopfer Bradl sah sich hingegen nicht in überhöhtem Maße bedroht: "Wenn die eine oder andere Mauer ein paar Meter weiter hinten stehen würde, wäre das sicher nicht schlecht. Das wäre wohl auch kein großer Aufwand. Wir werden das in der Safety Commission besprechen, aber generell sehe ich nicht so das große Problem."