Österreich begrüßte die MotoGP-Helden im ersten Freien Training mit gewöhnungsbedürftigem Wetter. Neun Grad Luft- und 14 Grad Streckentemperatur fühlen sich nicht wirklich nach Sommer an. Maverick Vinales störte sich im Endeffekt aber nicht an diesen Bedingungen und holte sich die erste MotoGP-Bestzeit des Wochenendes, obwohl Suzuki im Vorfeld mit großen Problemen am Red Bull Ring gerechnet hatte.

Die Platzierungen: Zu Beginn der Session setzte sich Jack Miller mit einer 1:28.161 an die Spitze, die er mit 38 Minuten auf der Uhr noch auf eine 1:27.200 drückte. Wenig später legten Maverick Vinales und Danilo Petrucci nach, die Führung wechselte häufig. Mit einer halben Stunde auf der Uhr fuhr Valentino Rossi wacker auf den ersten Rang, während Andrea Iannone mit einer schnellen Runde auf Platz drei kam. Jorge Lorenzo krebste auf Rang 14 herum. Auch in der letzten Hälfte des Trainings führte Rossi noch immer, vor Miller und Iannone. Marquez brachte nach der Hälfte seines ersten Prototypen-Ausritt auf Rang fünf.

Doch bereits eine Viertelstunde später war es dann Marquez-Zeit. Mit einer 1:26.337 verwies er Rossi von der Spitze, bevor nur Augenblicke später erst Iannone und dann Yonny Hernandez übernahmen. Nach der Zwangspause durch Rote Flaggen legte Lorenzo dann nach, schaffte es aber nur vom 15. auf den zwölften Platz. Vier Minuten vor Schluss musste Hernandez den Traum von der Bestzeit dann aufgeben, da Vinales ihn mit einer 1:25.866 von ganz oben verdrängte. Diese Position verteidigte er auch bis zum Schluss. Der Suzuki-Pilot holte sich damit die erste Bestzeit des Wochenendes, vor dem Ducati-Duo Dovizioso und Iannone. Rossi ergatterte auf den letzten Metern den vierten Rang, Hernandez komplettiert die Top-5. Marquez gab sich mit Rang sechs zufrieden, Lorenzo schafft es immerhin noch auf Rang sieben. Miller, Petrucci und Pirro komplettierten die Top-10.

Die Zwischenfälle: Nach einer halben Stunde musste Eugene Laverty nach einem mechanischen Problem die Service Road außerhalb der Strecke nehmen, um in die Box zurückzukehren. Mit 23 Minuten auf der Uhr legte es Stefan Bradl in Kurve vier hin. Der Deutsche hatte keine Chance, mit seinem Bike in die Box zurückzukehren und musste den Rückweg allein antreten. Auch für Pedrosa ging es Richtung Kiesbett. In Kurve neun räumte es den Honda-Piloten über das Vorderrad ab, allerdings ohne dass sich der Spanier verletzte. Sein Bike landete allerdings auf dem Reifenstapel hinter den Airfences.

Zwölf Minuten vor Schluss rief Pedrosas Crash die Roten Flaggen auf den Plan. Die Honda zerstörte bei ihrem wilden Flug die Airfence, hinter denen es landete. Bevor es weitergehen konnte, musste diese Sicherheitslücke natürlich erst geschlossen werden. Außerdem crashte Laverty in Kurve acht, blieb aber unverletzt.

Das Wetter: Von seiner besten Seite zeigte sich das österreichische Wetter zum MotoGP-Auftakt nicht gerade. Der Regen hielt sich zwar zurück, der Himmel war aber dennoch wolkenverhangen. Bei gerade einmal neun Grad Lufttemperatur mussten Rossi, Marquez und Co. raus auf die Strecke.

Die Analyse: Miller zeigte sich gleich zu Beginn der Session stark. Nach dem spektakulären Sieg in Assen fühlt sich der Australier auf seinem Bike so wohl wie noch nie. Und das sieht man. Auch Rossi gab im ersten Freien Training Gas, während Teamkollege Lorenzo mit den kalten Temperaturen wieder einmal vor Rätseln stand. Kann er sich nicht verbessern, wird es für den amtierenden Weltmeister erneut ein Wochenende zum Vergessen.