Marc Marquez und Dani Pedrosa waren die ersten MotoGP-Piloten, die bereits im Juni letzten Jahres den Red Bull Ring in Spielberg unsicher machen durften. Zu Promotion-Zwecken, auf einem Straßenbike natürlich, bevor es in diesem Juni nochmal zu MotoGP-Testfahrten an die Strecke ging. Doch wie viel Vorteil steckt in diesen Ausritten - wo der Großteil der Konkurrenz doch selbst erst auf dem Red Bull Ring getestet hat?

Honda im Fokus: Sommerpausen-Motivation und Strecken-Vorteil

Ein Vorteil hat das Honda-Duo vor allem darin, dass sowohl Marquez, als auch Pedrosa die Strecke zu mögen scheinen. "Es ist eine Strecke, die viel Spaß macht", schätzt Marquez ein, während sein Teamkollege ergänzt: "Es gibt ein paar enge Stellen, aber größtenteils kann man fließend fahren." Bei so viel positiven Worten wird es für die Konkurrenz schwer, sich gegen das Honda-Gespann durchzusetzen. Marquez verglich die Strecke sogar mit seinem Parade-Kurs Austin, auf dem er seither ungeschlagen ist. Sollte dieser Vergleich auch im Rennbetrieb standhalten, wird sich die Konkurrenz wohl die Zähne am WM-Führenden ausbeißen. Und auch die Motivation der beiden spielt eine große Rolle. Beide haben ihre Ferien in vollen Zügen genossen, haben mit Freunden Zeit verbracht und trainiert. Damit ist die Motivation noch um einiges gestiegen. "Jetzt freue ich mich darauf, wieder mit dem Bike und auf dem Red Bull Ring fahren zu können", gibt Marquez zu. Ob der Honda-Pilot mit dieser Kombination aus Glücksgefühlen überhaupt jemand schlagen kann, wird sich erst noch zeigen. Denn Testfahrten hin oder her, im Endeffekt ist es nur der Rennsonntag, der zählt.

Marc Marquez und Dani Pedrosa waren schon auf dem Red Bull Ring unterwegs, Foto: Repsol
Marc Marquez und Dani Pedrosa waren schon auf dem Red Bull Ring unterwegs, Foto: Repsol

Das sagen Marquez und Pedrosa

Marc Marquez: "Die Ferien waren sehr gut, weil wir die Sommerpause mit dem Wissen begonnen haben, dass wir so gut wie möglich gearbeitet haben. Ich hatte ein bisschen Freizeit, habe mich mit Freunden am Strand entspannt. Trotzdem steht eine hektische und anstrengende, zweite Saisonhälfte auf dem Programm, die unsere gesamte Konzentration und viel harte Arbeit erfordert. Deshalb habe ich die Zeit genutzt und mich selbst mit Fahrrad- und Supermotard-Training fit gehalten. Jetzt freue ich mich darauf, wieder mit dem Bike und auf dem Red Bull Ring fahren zu können. Ich durfte die Strecke schon zweimal ausprobieren, auch wenn ich nicht mit meiner Werksmaschine fahren durfte. Deshalb konnte ich nicht so hart pushen, wie ich gewollt hätte. Es ist eine Strecke, die viel Spaß macht. Ein paar Dinge erinnern mich an Austin, weil man hart bremsen muss und das Bike schnell abbremsen und wenden muss. Der letzte Teil ist aber schneller. Ich denke, es ist eine gute Strecke für die WM und ich kann es kaum erwarten, dort mit einem GP-Bike zu fahren. Die Herangehensweise an eine neue Strecke im Kalender ist anders und man muss sich schnell an die neuen Umstände gewöhnen. Ich bin stolz, hier zu fahren, denn mein Fanclub und viele österreichische Fans werden dort sein. Ich denke, wir werden ein tolles Wochenende und hoffentlich schönes Wetter haben."

Dani Pedrosa: "Die Chance, die Sommerpause mit meinen Freunden zu verbringen, war sehr schön, aber jetzt ist es Zeit, sich wieder auf die Arbeit vor uns zu konzentrieren. Wir waren im vergangenem Juni schon am Red Bull Ring, für einen Videoclip. Wir konnten auch mit der RC213V-S ein paar Runden drehen. Die Strecke liegt inmitten eines Waldes, ein wunderschöner Ort. Sie ist kurz, aber ziemlich interessant, weil sich die Breite oft ändert. Es gibt viele sehr weite Teile und ein paar engere. Ich würde sagen, dass Schwierigste ist, dass es nicht nur eine richtige Linie gibt. Dass macht das Überholen sehr schwer. Es gibt aber auch zwei oder drei Stellen, an denen man sehr hart bremsen muss und man überholen kann, weil die Strecke breit ist. Es gibt auch keine Kombination von Kurven, die mehr Rechs- als Linkskurven hat. Aber zum größten Teil kann man das Bike fließend fahren. Es wird nur an zwei Kurven hart gebremst. Es ist schön, erst bergauf zu fahren und dann wieder runter. Es wird interessant, auf dieser Strecke zu fahren und zu sehen, wie sich das Bike verhält. Hoffentlich können wir ein gutes Wochenende und einen guten Job hinlegen."