Marc Marquez hat es geschafft: Zum siebten Mal in Folge hat er auf dem Sachsenring triumphiert und die Konkurrenz alt aussehen lassen. Wer glaubt, dass diese Zahl ein absoluter Rekord sein muss, irrt. Einer Handvoll Fahrer ist es gelungen, diese Zahl noch zu toppen - und zwar um einiges. Motorsport-Magazin.com hat sich die Männer angeschaut, die Rekord-Jäger Marquez das Fürchten lehren können.

Jim Redman: Neun Mal in Assen

Jim Redman war in Assen lange Zeit unschlagbar, Foto: Honda
Jim Redman war in Assen lange Zeit unschlagbar, Foto: Honda

Assen war seit jeher eine Fahrerstrecke. Doch einem Piloten lag der niederländische Rundkurs besser als allen anderen: Jim Redman. Der Brite konnte die Dutch TT insgesamt neun Mal für sich entscheiden. Seine ersten Siege waren ihm im Jahr 1962 vergönnt, damals noch in der 250er- und 350er-Klasse. Im Jahr schaffte Redman es, diese beiden Rennen erneut zu gewinnen. Im Jahr 1964 steigerte er diesen Rekord nochmals und gewann den Assen-Lauf der Motorrad-WM in drei Klassen: 125cc, 250cc und 250cc. Ab diesem Zeitpunkt landeten noch zwei weitere Rennsiege auf Redmans Konto: einer in der 350cc-Klasse im Jahr 1965 und ein Jahr später sein einziger Assen-Sieg in der Königsklasse.

Valentino Rossi: Zehn Mal in Catalunya

Zuletzt siegte Valentino Rossi 2016 in Catalunya, Foto: Yamaha
Zuletzt siegte Valentino Rossi 2016 in Catalunya, Foto: Yamaha

Ganz selbstverständlich mischt bei einer solchen Auflistung auch Valentino Rossi mit. Für den Doktor ist der Circuit de Barcelona-Catalunya offenbar ein gutes Pflaster, ganze zehn Mal konnte sich Rossi hier gegen die Konkurrenz durchsetzen. Dieses Kunststück gelang Rossi natürlich nicht nur in einer Klasse. Seine Siegessträhne auf der spanischen Strecke begann vor 19 Jahren, als ihm in seinem zweiten 125cc-Jahr der erste Sieg in Katalonien gelang. Auch in seinen beiden 250er-Jahren konnte Rossi hier siegen. In der Königsklasse kam dann aber erst der richtige Erfolg: In insgesamt sieben Rennen rang der GOAT seine Gegner in Barcelona nieder, von 2004 bis 2006 sogar dreimal in Folge.

Mike Hailwood: 12 Mal auf der Isle of Man

Mike Hailwood konnte die Isle of Man-TT zwölf Mal für sich entscheiden, Foto: Honda
Mike Hailwood konnte die Isle of Man-TT zwölf Mal für sich entscheiden, Foto: Honda

Mythos Isle of Man: der Bann des wohl gefährlichsten Motorradrennens der Welt ist auch heute noch ungebrochen. Ein Mann hat diese Legende geprägt wie kein anderer. Mike Hailwood konnte den Snaefall Mountain Course ganze zwölf Mal bezwingen. Sein Premierensieg auf der Insel feierte Hailwood 1961, nachdem er in den Vorjahren schon dreimal auf dem Podium stand. Und das sogar in dreifacher Ausführung, denn die MotoGP-Legende siegte gleich in der 125cc-, 250cc- und 500cc-Klasse. Im Jahr 1967 wiederholte Hailwood diese Glanzleistung, seine restlichen sechs IoM-Siege heimste er entweder solo oder im Doppelpack ein.

Angel Nieto: 15 Mal in Assen

Angel Nieto und Valentino Rossi, Foto: Fiat Yamaha
Angel Nieto und Valentino Rossi, Foto: Fiat Yamaha

Nicht nur Redman fand am TT Circuit Assen Gefallen. Auch Angel Nieto war die niederländische Strecke eine zweite Heimat. So sehr, dass er den Briten sogar um sechs Siege schlug. Seine längste Siegsträhne in Folge währte vier Rennen und zwei Jahre - von 1971 bis 1972 mit je zwei Siegen in der 50cc- und 125cc-Klasse. Seinen Premierensieg feierte Nieto bereits 1970, in der 50cc-Kategorie. Es folgten acht Solo-Siege in den Jahren 1975 und '76, sowie von 1979 bis 1984. Das Jahr 1977 schließt einen Bogen zum Beginn Nietos Erfolg Anfang der Siebziger. In diesem Jahr schaffte er es zum letzten Mal in seiner Karriere, wieder zwei Rennen in Assen zu gewinnen, ganz klassisch in der 50cc- und 125cc-Klasse.

Giacomo Agostini: 16 Mal in Imatra

Giacomo Agostini ist in der ungeschlagene König der Motorrad-WM, Foto: MV Agusta
Giacomo Agostini ist in der ungeschlagene König der Motorrad-WM, Foto: MV Agusta

Der unangefochtene König der Streckensiege ist und bleibt Giacomo Agostini. Wer Nietos 15 Siege für Wahnsinn hält, den straft Agostini lügen. Ganze 16 Mal konnte der Rekordweltmeister im finnischen Imatra gewinnen. Begonnen hatte diese Erfolgsbeziehung im Jahr 1965, mit Agostinis erstem Rennen in Finnland. Prompt landete der Italiener den Sieg in der Königsklasse, den er von '66 bis '73 gleich acht Mal wiederholte. Doch damit nicht genug, um auf Agos 16 Siege in Imatra zu kommen, fehlen immerhin noch sieben Triumphe. Diese sicherte sich die Legende unter anderem in der 350cc-Klasse, die er sechs Mal für sich entschied. Fünf Mal davon in Folge. Den letzten Sieg sammelte Ago aber, wie es sich für einen Champion gehört, in der Königsklasse. 1975 triumphierte er ein letztes Mal in Imatra über seine Kollegen.