Am Sonntagmorgen regnete es am Sachsenring heftig. Wie erwartet wurde das Klassement der MotoGP im Warm-Up also ordentlich durcheinandergewirbelt. Sachsenring-König Marc Marquez stürzte heftig, Stefan Bradl ebenfalls. Die Bestzeit auf nasskaltem Asphalt holte sich dagegen Dani Pedrosa.

Die Platzierungen: Schon von Beginn der Session an mischten einige Namen, die man im Trockenen selten an der Spitze liest, weit vorne im Klassement mit, so zum Beispiel Redding und Crutchlow. Auch Pedrosa war auf nasser Strecke plötzlich vorne mit dabei. Kontinuierlich schraubte der Repsol-Fahrer an seiner Zeit und legte am Ende eine 1:33.83 hin.

Damit blieb Pedrosa an der Spitze des Klassements, hinter ihm reihten sich Crutchlow und Assen-Sieger Miller ein. Redding wurde starker Vierter vor Barbera und Pol Espargaro. Rossi vermied das letzte Risiko auf nasser Strecke und kam mit knapp acht Zehnteln Rückstand auf den siebten Platz vor Petrucci, Dovizioso und Iannone. Marquez konnte nach seinem Sturz nicht mehr auf die Strecke gehen und wurde mit 2,9 Sekunden Rückstand auf Rang 18 durchgereicht. Damit war er aber immer noch eine ganze Sekunde schneller als Lorenzo, der als 20. nur Bradl hinter sich lassen konnte, wobei der Deutsche vor seinem schweren Sturz keine richtig schnelle Runde fahren hatte können.

Die Zwischenfälle: Nach fünf Minuten hatte Bradl einen üblen Crash nach einem Hinterradrutscher in Turn 7 und hielt sich danach das Schlüsselbein. Er schien sichtlich benommen. konnte dann aber immerhin aufstehen.

Acht Minuten vor Schluss stürzte Marquez in Turn 8, nachdem er mit dem Hinterrad auf die Streckenbegrenzung geriet, und humpelte durchs Kiesbett weg.

Das Wetter: Der Wettergott am Sachsenring scheint kein Lorenzo-Fan zu sein. Vor dem Warm-Up der MotoGP gingen immer wieder heftige Schauer nieder, während der Session nieselte es. Der Asphalt war patschnass, mit Lufttemperaturen von 17 Grad und kühlen 19 Grad auf dem Asphalt bot die Traditionsstrecke im Erzgebirge auch nicht den besten Grip.

Die Analyse: Wesentlich früher als erwartet kam das angekündigte Regengebiet zum Sachsenring, und prompt war alles anders. Pedrosa erstarkte, während Marquez mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und ordentlich durchgerüttelt wurde. Diesen Crash muss er schnell verdauen, um seinen siebten Sachsenring-Sieg zu holen. Rossi vermied das letzte Quäntchen Risiko, zeigte aber eine solide Pace. Die einzige Konstante, egal, bei welchem Wetter, scheint am Sachsenring zu sein, dass Lorenzo dem Feld hinterherfährt. Bitter lief das Warm-Up für Lokalmatador Bradl, bis zum Ende der Session gab es noch keine Information, ob er sich verletzt hat und ob er an seinem Heimrennen überhaupt teilnehmen kann.