So richtig in Fahrt kam Ducati auf dem Sachsenring schon lange nicht mehr. Auch diesmal enttäuschte das Werksteam im Qualifying zum Deutschland-GP, weshalb die Hoffnungen des italienischen Herstellers im Kampf um einen Podestplatz auf den Kunden-Teams liegen.

Barbera stärkste Ducati

Pos.FahrerTeamZeit
2.Hector BarberaAvintia1:21.572
4.Danilo PetrucciPramac1:21.666
7.Andrea DoviziosoDucati1:21.858
9.Andrea IannoneDucati1:21.890
12.Yonny HernandezAspar1:22.346
15.Scott ReddingPramac1:22.236*
18.Eugene LavertyAspar1:22.567*
20.Loris BazAvintia1:22.860*

* = Zeit aus Q1

"Das ist das beste Qualifying-Resultat meiner Karriere", freut sich Hector Barbera, der auf Startposition 2 die aussichtsreichste Ducati am Sonntag in das Rennen führen wird. "Ich konnte mich an Marc Marquez hängen und das hat mir geholfen. Aber der Sachsenring liegt meinem Fahrstil generell und auch meinem Motorrad."

Im Gegensatz zu Pramac Racing und dem Factory-Team fährt Barberas Avintia-Rennstall mit dem Vorjahresmodell, das in einigen Bereichen weniger aggressiv ist als die 2016er-Ducati. Auf dem langsamen Sachsenring offensichtlich ein kleiner Vorteil. Allzu große Hoffnungen auf den ersten MotoGP-Podestplatz seiner Karriere macht sich der Spanier trotzdem nicht: "Realistisch gesehen könnte es für P5 oder P6 reichen. Aber natürlich hätte ich gerne mehr."

Petrucci kommt der Sachsenring entgegen

Für Petrucci kommt er Höhenflug Barberas nicht von ungefähr: "Er fährt das alte Bike und das hat den Hinterreifen mehr belastet. Dadurch hat er mehr Grip als wir, aber der Pneu nutzt sich schneller ab." Selbst kam der Italiener, der wegen einer Handverletzung in dieser Saison lange ausfiel, wegen der besonderen Charakteristik der Strecke besser zurecht als auf anderen Kursen und steht deshalb auf dem vierten Startplatz.

"Es gibt hier keine harten Brems- und Beschleunigungszonen. Auch muss man die Richtung nicht wirklich oft ändern und kann viel über den Gashebel regeln. All das kommt unserem Motorrad entgegen", so der Italiener.

Werksfahrer sehen kaum Chancen am Sonntag

Andrea Dovizioso teilte diese Ansicht nicht: "Wir sind zwar näher dran, aber um den Sieg kämpfen wir hier sicherlich nicht mit. Wir müssen am Motorrad noch etwas ändern, denn da ist noch zu viel Bewegung drin aktuell." Als Siebenter geht Dovizioso am Sonntag nur aus der dritten Reihe in das Rennen, auch wenn auf die erste Reihe nur zwei Zehntelsekunden fehlten.

Noch schlechter erging es Andrea Iannone, der aber mit einem Sturz in den finalen Qualifying-Abschnitt gestartet war. "In diesem Moment habe ich ein bisschen zu viel gewollt und habe in der ersten Kurve die Front verloren. Es ist unter diesen Bedingungen sehr schwierig, alles unter Kontrolle zu behalten."

Dennoch ist Iannone für das Rennen zuversichtlich, war er im vierten Training unmittelbar vor Quali-Start doch Schnellster der Session. "Das Potenzial ist da und meine Pace ist nicht so schlecht. Und abseits des Problems am Vorderrad fühlt sich auch das Motorrad gut an. Das Problem mit der Front müssen wir noch in den Griff bekommen."