Zum dritten Freien Training am Sachsenring hatte sich das Wetter deutlich gebessert, prompt lag mit Marc Marquez am Ende wieder der König des Deutschland GP vorne. Valentino Rossi konnte seine Schwierigkeiten vom Vortag überwinden und zog, ganz im Gegensatz zu seinem Teamkollegen Jorge Lorenzo, locker ins QP2 ein. Lorenzos Sachsenring-Horror hingegen geht weiter.

Die Platzierungen: Bei wesentlich wärmerem und trockenem Asphalt war früh klar, dass die Bestzeiten aus dem zweiten Freien Training nicht lange vorhalten würden. Schon in der ersten Sessionhälte fuhren sich Rossi und Pedrosa in die Top Ten, während Lorenzo weiterhin seine liebe Not mit dem verwinkelten Kurs im Erzgebirge hatte. Einige Minuten vor Schluss drehte Altmeister Rossi dann so richtig auf. Mit einer 1:22.081 setzte er sich an die Spitze! Sofort aber konterte Marquez mit einer 1:21.679. Lorenzo konnte sich fünf Minuten vor Sessionende zumindest in die Top Ten fahren, die Spitze attackieren konnte er aber nicht und wurde prompt wieder zurückgereicht. In den letzten Minuten ging es Schlag auf Schlag. Marquez gelang sogar eine Fabelzeit von 1:21.552.

Daran kam die Konkurrenz nicht mehr heran, Marquez blieb auf dem ersten Platz. Hinter ihm ordnete sich Iannone ein, der kurz vor Schluss noch zugelegt hatte. Vinales kam auf drei knapp vor Rossi unter, der immerhin eine 1:21.880 hinlegte. Fünfter wurde Pol Espargaro vor einem ebenfalls erstarkten Pedrosa und Aleix Espargaro. Ebenfalls direkt ins QP2 ziehen Barbera, Dovizioso und Hernandez ein. Lorenzo kam am Ende mit fast einer Sekunde Rückstand auf den enttäuschenden 15. Platz. Bradl fuhr die Aprilia mit 1,4 Sekunden Rückstand auf Rang 18.

Die Zwischenfälle: Bereits nach weniger als zehn Trainingsminuten erwischte es Cal Crutchlow. Er rutschte in Turn 1 in den Kies, blieb aber unverletzt.

Das Wetter: Unterschiedlicher hätten die Wetterbedingungen im Vergleich zum Vortag im dritten Freien Training nicht sein können. Bei strahlendem Sonnenschein war es mit 18 Grad an der Luft und 22 Grad auf dem Asphalt bereits deutlich wärmer, außerdem blieb es trocken.

Die Analyse: Eine Premiere der unangenehmen Art gibt es heute für Jorge Lorenzo am Sachsenring: Erstmals seit der Einführung des derzeitigen MotoGP-Qualifyingmodus muss er im QP1 ran. Obwohl die Strecke trocken und der Asphalt wärmer war, lief es auch im dritten Freien Training absolut gar nicht für den Weltmeister. Rein auf die Yamaha wird er es aber nicht schieben können, nach dem gestrigen Desaster bei den Blauen fuhr sich Teamkollege Rossi nämlich immerhin auf den vierten Platz. Zufrieden sein wird dagegen Marquez, der König des Sachsenrings stellte auf beeindruckende Weise die Hackordnung wieder her.