Nach dem Abschied von Stefan Bradl bei Aprilia ist die Zukunft des Deutschen ungewisser denn je. Dennoch gibt es für den Moto2-Weltmeister von 2011 noch einige Möglichkeiten, seine Rennfahrer-Karriere auf einem hohen Level fortzusetzen, und das nicht nur in der MotoGP. Auch eine Kategorie drunter, in der Moto2, ist ein Bradl-Engagement möglich. Ebenso in der Superbike-WM. Motorsport-Magazin.com listet für euch die wahrscheinlichsten Bradl-Zukunfts-Szenarien auf, die die Gerüchteküche hergibt.

Mögliche MotoGP-Teams für Stefan Bradl

Avintia-Ducati: Offiziell sind in der MotoGP noch neun Bikes verfügbar. Für Bradl käme innerhalb der Königsklasse am ehesten ein Wechsel zu Avintia-Ducati in Frage. Das Avintia-Team soll 2017 mit zwei Ducati GP16 ausgerüstet werden. Hector Barbera gilt zwar als gesetzt, doch Loris Baz' Verbleib ist fraglich. Mit dem erwarteten MotoGP-Aufstieg von Johann Zarco wäre bereits ein Franzose in der MotoGP. Bradl könnte also den Avintia-Platz seines ehemaligen Teamkollegen übernehmen.

Stefan Bradl könnte für 2017 bei einem dieser MotoGP-Teams unterschreiben, Foto: Avintia
Stefan Bradl könnte für 2017 bei einem dieser MotoGP-Teams unterschreiben, Foto: Avintia

Aspar-Ducati: Auch ein Engagement bei einem anderen Ducati-Kundenteam ist für Bradl noch möglich, nämlich bei Aspar. Eugene Laverty spekuliert auf einen Wechsel zurück in die Superbike-WM, auch die Zukunft von Yonny Hernandez ist fraglich, obwohl die Dorna unbedingt einen Südamerikaner im Feld sehen möchte. Zwar gilt Bradls Teamkollege Alvaro Bautista als aussichtsreicher Kandidat für eine Aspar-GP16, wie der Spanier in Assen auch selbst preisgab. Eine Neuauflage des Aprilia-Teamduells mit Bradl ist trotzdem denkbar.

Mögliche WSBK-Teams für Stefan Bradl

Aruba.it Ducati: Auch einen Wechsel in die Superbike-WM zieht Bradl ernsthaft in Betracht. Die attraktivste Option ist ein Platz im Aruba.it-Werksteam von Ducati. Die Italiener haben bereits mit Chaz Davies den Vertrag verlängert, Davide Giugliano hingegen muss um seinen Platz zittern. Die Chance für Bradl! Zumal die Panigale R in der WSBK als bestes Bike neben der Kawasaki Ninja ZX-10R gilt, Bradl würden damit also auch regelmäßige Top-Resultate winken.

In der Superbike-WM winkt Bradl eine Werks-Honda oder Werks-Ducati, Foto: WSBK
In der Superbike-WM winkt Bradl eine Werks-Honda oder Werks-Ducati, Foto: WSBK

Ten Kate Honda: Eine weitere attraktive Lösung für Bradl wäre ein Wechsel ins Honda-Werksteam Ten Kate. Michael Van Der Mark liebäugelt mit einem Wechsel in die MotoGP. Sollte dieser zustande kommen, dann könnte Bradl als Teamkollege von Nicky Hayden hinzustoßen. Weiterer Pluspunkt für Honda: die Japaner arbeiten an einer brandneuen Fireblade für die Saison 2017. Ein Argument, das auch schon Hayden dazu bewegt hat, sich dem Honda-Werksteam anzuschließen.

Mögliche Moto2-Teams für Stefan Bradl

Dynavolt Intact GP: Neben einem Verbleib in der MotoGP und einem Wechsel in die Superbike-WM hat Stefan Bradl auch noch eine dritte Alternative: den Gang zurück in die Moto2-Klasse. Durch den Aufstieg von Jonas Folger in die Königsklasse wäre hier das deutsche Dream-Team Dynavolt Intact GP geradezu prädestiniert für ein neuerliches Bradl-Engagement in der Moto2. Die Mannschaft gilt als hervorragendes Team, mit Sandro Cortese verstand sich Bradl schon seit jeher gut. Auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com konnte das Team jedoch noch keine Auskunft zu den Fahrerplanungen für 2017 geben.

Bradl auf Folgers Kalex? Auch das ist möglich, Foto: Dynavolt Intact GP
Bradl auf Folgers Kalex? Auch das ist möglich, Foto: Dynavolt Intact GP

Marc VDS: Unterschlupf könnte Bradl allerdings auch beim Top-Team Marc VDS finden. Die Weltmeister-Truppe von 2014 liegt in der aktuellen Saison hinter den Erwartungen zurück. Franco Morbidelli gilt als gesetzt für 2017, Alex Marquez legt aber eine noch schlechtere Saison hin als 2015. Damit empfiehlt sich der jüngere Bruder von Marc Marquez nicht für höhere Aufgaben, muss sogar mit einem Teamwechsel für 2017 rechnen. Die freie Kalex könnte Bradl übernehmen.