Das Rennen in Assen war eines der einmaligsten der MotoGP-Geschichte. Monsun-artige Wetterbedingungen, Rennabbruch und ein Sieger, auf den die Wetten 1000:1 standen. Jack Miller hat in Assen die Geschichtsbücher der Königsklasse umgeschrieben. Dem Marc-VDS-Piloten gelang auf dem verregneten TT Circuit Assen der erste Sieg eines Satelliten-Piloten seit nunmehr zehn Jahren.

Der letzte Pilot, der dieses Meisterstück gelungen ist, war Toni Elias im Jahr 2006. Auf dem portugiesischen Circuito de Estoril rang der Honda-Pilot Altmeister Valentino Rossi auf der Yamaha nieder. Und das haarscharf, um nur 0.002 Sekunden. Damit ist diese Zieleinfahrt das engste Rennen der MotoGP-Geschichte. Diesen Rekord hat Miller zwar nicht gebrochen, aber den strauchelnden Satelliten-Teams hat der Underdog-Sieg des Australiers etwas Auftrieb gegeben.

Casey Stoner 2.0?

Doch nicht nur die Durststrecke für Satelliten-Fahrer hat Miller mit seinem Triumph in Assen beendet. Auch seine Vorgängern Stoner, Doohan & Co. macht der Australier stolz. Millers Fahrt aufs oberste Treppchen ist der erste Sieg eines Australiers seit Casey Stoner im Jahr 2012 auf dem Phillip Island Circuit in Down Under siegreich war. Vier Jahre mussten die Aussies also auf ihren nächsten Hoffnungsträger warten.

Für den Sieger selbst zählen im Moment allerdings keine Statistiken. "Das ist echt genug, ich kann mit mehr Emotionen nicht umgehen. Es geht für mich nur darum, dass ich das Rennen gewonnen habe", erklärt Miller nach dem Rennen. "Es ist ein tolles Gefühl, das für mich und auch für mein Team geschafft zu haben."