Nach dem Chaos-Qualifying hatten die Fahrer auf eindeutigere Wetterbedingungen am Sonntag gehofft, diese Hoffnung aber machte der Wettergott schnell zunichte. Zwar war es im Warm-Up anfangs trocken, doch gerade als wenige Minuten vor Schluss die Zeiten zu purzeln begannen, nieselte es in einigen Streckenabschnitten wieder. Profiteure der Situation waren die beiden Werks-Ducatis, die kurz vor Einsetzen des Regens schnelle Zeiten vorgelegt hatten.

Die Platzierungen: Einige Minuten vor Sessionende brannte Iannone eine 1:34.638 in den holländischen Asphalt und setzte sich vor seinem Teamkollegen Dovizioso an die Spitze. Kurz danach setzte Nieselregen ein, so dass die beiden Ducatis im Klassement vorn blieben und es zu keinem Zeiten-Shootout der Favoriten mehr kam. Auf drei lag Vinales noch vor Rossi und Marquez. Lorenzo handelte sich auch auf trockener Strecke sechs Zehntel Rückstand ein und war damit Sechster vor Pol Espargaro und Smith. Bautista wurde mit knapp einer Sekunde Rückstand Neunter vor Redding. Katastrophal läuft es weiterhin für Pedrosa, der mit 1,8 Sekunden Rückstand auf Rang 15 fuhr, Bradl landete mit zwei Sekunden Rückstand auf Platz 18.

Die Zwischenfälle: Zur Halbzeit der Session leistete sich Hernandez einen Ausrutscher in der Schikane und demolierte seine Aspar-Ducati ordentlich. Sieben Minuten vor Schluss erwischte es Cal Crutchlow in Turn 7, wenig später wurde Turn 8 Tito Rabat zum Verhängnis. Kurz vor Schluss vertat sich Marquez in der Schikane völlig und musste durch den Kies abkürzen, blieb aber sitzen.

Das Wetter: Zwar hingen dunkle Wolken über Assen, das Warm-Up der MotoGP blieb aber bis kurz vor Schluss trocken. Drei Minuten vor Schluss aber fielen wieder erste Tropfen und machten der Zeitenjagd vorzeitig ein Ende. Die Temperaturen jedoch waren mit 17 Grad an der Luft und 21 Grad auf dem Asphalt noch recht kühl. Vor dem Rennen ist durchaus weiterer Regen denkbar, deshalb übten die Fahrer in der Session noch einmal den Bike-Wechsel für den Fall eines Flag-to-Flag-Rennens.

Die Analyse: Weiterhin schlägt das Wetter in Assen also Kapriolen und macht den MotoGP-Stars zu schaffen. Derzeit ist es unmöglich abzusehen, ob die Strecke vor dem MotoGP-Rennen trocknet oder ob es noch mehr Regen gibt. Gerade, als der Regen einsetzte, waren Rossi und Marquez auf schnellen Runden unterwegs, von daher darf man davon ausgehen, dass die Plätze vier und fünf hinter Iannone, Dovizioso und Vinales nicht ihr wahres Potenzial widerspiegeln. Andrea Iannone hatte zwar eine gute Pace im Warm-Up, muss aber vom letzten Startplatz ins Rennen gehen.