Rossi und Lorenzo wohl mit anderem Rahmen - Yamaha in Assen: Härteprobe für neues Bike

Die Yamaha M1 ist das aktuell beste MotoGP-Motorrad. Darüber besteht kaum ein Zweifel. Seit die Meisterschaft nach Europa zurückgekehrt ist, haben Valentino Rossi und Jorge Lorenzo alle vier Rennen für sich entschieden, die Konkurrenz rund um Marc Marquez und Honda konnte nur gratulieren. Dennoch führt Marquez die Gesamtwertung an, weshalb Yamaha in Assen wohl eine neue Ausbaustufe seiner M1 zünden wird. Ein neuer Rahmen soll die Vormachtstellung zementieren.

Yamaha im Fokus: Rahmen wechsle dich

Der Rahmen eines MotoGP-Bikes ist die einzig große Veränderungsmöglichkeit, die den Ingenieuren im Zeitalter von eingefrorenen Motoren und Einheitselektronik während einer Saison noch bleibt. Yamaha probierte, wie auch Honda oder Suzuki, bei den Testfahrten zuletzt in Barcelona einen neuen Rahmen aus. Während bei der Konkurrenz die Meinungen zum neuen Chassis teilweise nicht sehr positiv ausfielen, waren sich Rossi und Lorenzo einig. Der neue Rahmen sei ein Fortschritt und komme ziemlich sicher in Assen zum Einsatz. Was er bringt, wollte man nicht verraten. "Man will einfach immer schneller um die Kurve fahren", schmunzelte Valentino Rossi.

Das sagen Rossi und Lorenzo

Valentino Rossi: "Ich habe diese kurze Pause nach Barcelona genützt, um mich etwas zu entspannen. Jetzt bin ich bereit für das nächste Rennen. Ich liebe Assen. Es ist eine meiner absoluten Lieblingsstrecken, aber das bedeutet noch gar nichts, denn in diesem Jahr ist jedes Rennen sehr offen und unberechenbar. Wir müssen daher einfach fokussiert bleiben und so gut wie möglich arbeiten. Dann sehen wir schon, was am Ende herauskommt. In Barcelona hatten wir ein gutes Rennen und der Test ist ebenfalls positiv verlaufen. Jetzt will ich natürlich schnell zurück auf die Strecke."

Jorge Lorenzo: "Das Wochenende in Barcelona war sehr bitter. Mir war klar, dass es ein hartes Rennen werden würde, vor allem als ich nach fünf oder sechs Runden gespürt habe, dass ich Probleme mit den Reifen bekomme. Die Kollision hat dann endgültig alles ruiniert. Diesen Zwischenfall müssen wir jetzt aber abhaken und in Assen wieder kämpfen. Dort fahre ich immer mit gemischten Gefühlen. Ich liebe die Strecke eigentlich, habe dort aber neben guten auch schon einige schlechte Resultate gehabt. Das Layout ist für die Yamaha aber wirklich gut, also wollen wir auch ein super Ergebnis holen."

Valentino Rossi in Assen

Mit sieben Siegen ist Rossi Rekordsieger der Dutch TT in der Königsklasse. Besonders hervorzuheben sind dabei drei Erfolge: 2007 schaffte der Doktor eine furiose Aufholjagd von Startplatz elf aus, 2009 holte Rossi in Assen den 100. WM-Sieg seiner Karriere und 2015 bezwang er Marc Marquez in einer epischen Schlacht in der letzten Schikane. Weitere MotoGP-Siege gelangen Rossi 2002, 2004, 2005 und 2013 in der Kathedrale. Das Podium erreichte Rossi zudem 2001 als Zweiter und 2003 als Dritter. In den kleinen Klassen gewann Rossi zwei Rennen in Assen: 1997 in der 125ccm-Kategorie und 1998 in der 250ccm-Klasse.

Jorge Lorenzo in Assen

In der MotoGP-Klasse war Jorge Lorenzo das Glück in Assen fast nie hold. Ein Sieg steht zu Buche, den er 2010 in dominanter Manier holte. Zudem stand Lorenzo 2009 als Zweiter und 2015 als Dritter auf dem Podest. Der Rest ist Pleiten, Pech und Pannen: 2008 wurde er nur Sechster, 2011 reichte es ebenfalls nur zu Rang sechs, nachdem er bereits nach wenigen Kurven von Marco Simoncelli abgeschossen wurde. 2012 musste Lorenzo gar nach der ersten Kurve aufgeben, als ihn Alvaro Bautista torpedierte und der Motor seiner Yamaha im Anschluss hochging. Im Regenchaos 2014 sah Lorenzo die Zielflagge nur auf Position 13. Hervorheben muss man in dieser Aufzählung jedoch Lorenzos Heldentat von 2013: Sturz am Donnerstag im freien Training samt Schlüsselbeinbruch, OP am Freitag, Start am Sonntag. Lorenzo durchlebte Höllenqualen, kam aber dennoch als Fünfter ins Ziel. In den kleinen Klassen siegte Lorenzo 2004 (125ccm), 2006 und 2007 (jeweils 250ccm) bei der Dutch TT.