Seit acht MotoGP-Saisons ist Ducati ohne einen Weltmeistertitel, auf einen Rennsieg wartet man mittlerweile auch schon über fünf Jahre. Deprimierende Unserien für die stolzen Italiener, denen Jorge Lorenzo 2017 ein Ende setzen soll. Der amtierende Weltmeister wurde ja mit einem überaus lukrativen Angebot von Yamaha losgeeist und wird im kommenden Jahr Nachfolger von Andrea Iannone im Ducati-Werksteam. Andrea Dovizioso hat für weitere zwei Jahre verlängert und wird so Lorenzos Teamkollege in Rot.

Ein Blick auf Karrierestatistiken der beiden nächstjährigen Ducati-Stallgefährten lässt eine klare Rollenverteilung im Team vermuten. Lorenzo ist demnach mit 43 MotoGP-Siegen und drei Weltmeistertiteln in der Königsklasse die klare Nummer eins. Für den einmaligen MotoGP-Sieger Dovizioso, dessen bestes Gesamtergebnis Rang drei 2011 war, bleibt da nur die Position der Nummer zwei. Von genau der will er aber nichts wissen. "Ich wurde von Ducati nicht gebeten, 2017 als Nummer zwei aufzutreten. Unter solchen Bedingungen hätte ich meinen Vertrag auch nicht verlängert", stellt Dovizioso gegenüber 'GPone' deutlich klar. "Ich habe mir ja auch andere Angebote genau angesehen, bevor ich mich für einen Verbleib bei Ducati entschieden habe."

Fokus auf Lorenzo kein Problem für Dovizioso

Klar ist für Dovizioso aber, dass sich in Zukunft bei Ducati sehr viel um Lorenzo drehen wird: "Bei seinem Lebenslauf und den finanziellen Investitionen, die Ducati getätigt hat, um ihn zu holen, wird Jorge in den nächsten zwei Jahren hier sicherlich einen großen Einfluss haben. Er wird auf und neben der Strecke eine wichtige Persönlichkeit für Ducati sein." Dass sich die Aufmerksamkeit auf Lorenzo konzentriert, ist für Dovizioso jedoch kein Problem. "Ich bin keine Primadonna. Mich stört so etwas nicht. Es ist nicht so, als würde es mir schlecht gehen, wenn man mir nicht nach jeder Kurve sagt, wie schön und schnell ich sie gefahren bin", scherzt er.

Dovizioso kämpft sich mit Ducati bereits seit 2013 nach oben, Foto: Milagro
Dovizioso kämpft sich mit Ducati bereits seit 2013 nach oben, Foto: Milagro

Dovizioso sieht in der neuen Situation im Team für sich sogar einen möglichen Vorteil, hält ein Aufblühen im Schatten des Superstars für möglich: "Für mich ist das keine Belastung, eher ein Ansporn. Wenn man in der MotoGP gute Resultate holen will und das Rüstzeug dafür hat, sollte so etwas nur eine kleine Rolle spielen. Alle erwarten viel von Lorenzo, also wird wohl weniger Druck auf mir lasten. Ich mache mir daher keine Sorgen und habe keine Angst, bin völlig ruhig."